Die Klinik Dorfen ist keine eigenständige Einrichtung, sondern bildet mit dem Klinikum Erding rechtlich gesehen ein Krankenhaus, Träger ist der Landkreis. Der Dorfener Stadtrat hat sich dennoch verpflichtet gefühlt, im Namen der Stadt eigenständig an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach für den Erhalt der Klinik Dorfen zu appellieren. Ein von Lauterbach vorgelegter Gesetzentwurf mit dem überlangen Namen Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz könnte im schlimmsten Fall das Ende für die Dorfener Klinik bedeuten.
Dagegen sowie für den Erhalt der Geburtshilfe und einer umfassenden Notaufnahme in Erding wurde von der CSU-Fraktion im Kreistag eine Resolution formuliert. In leicht abgewandelter Form wurde sie mehrheitlich vom Kreistag beschlossen, es gab jedoch Gegenstimmen, vor allem von SPD und Grünen, die einige Passagen nicht mittragen wollten. Der Dorfener Stadtrat hat die Resolution hingegen einstimmig für gut befunden. Keine Stadträtin und kein Stadtrat wollte sich nachsagen lassen, nicht für den Erhalt der örtlichen Klinik zu sein.
Die Dorfener Klinik hat aktuell zwei Abteilungen. Im Erdgeschoss die Innere Medizin, im Obergeschoss die Akutgeriatrie. Insgesamt verfügt die Klinik über 42 Betten. Auf der Homepage des Klinikums Erding steht zudem, dass die Klinik „eine rund um die Uhr besetzte Notaufnahme mit drei Notaufnahmeräumen“ betreibe. Deshalb stelle „die Klinik Dorfen einen nicht unerheblichen Anteil der internistischen Notfall- und Akutversorgung des östlichen Landkreises sicher.“ Außerdem gibt es eine enge Zusammenarbeit mit niedergelassenen Medizinern. Und es wird seit Jahren immer wieder betont, dass die Klinik Dorfen nur in untergeordnetem Maß zum wirtschaftlichen Defizit des Unternehmens Klinikum Erding beitrage.
Bürgermeister Heinz Grundner (CSU) sagte im Stadtrat, „unsere Bürger haben einen Anspruch darauf, dass wir alles tun, dass das Klinikum Erding und die Klinik Dorfen erhalten bleiben.“ Man müsse als Kommunalpolitiker „alles für den Standort Dorfen tun“. Ursula Frank-Mayer (GAL) gab zu bedenken, dass man nicht fordern könne, alles müsse so bleiben, wie es ist. Denn der aktuelle Zustand führe seit Jahren zu horrenden finanziellen Verlusten, die der Landkreis ausgleichen müsse. Andreas Hartl (GAL) fragte, „wie soll es den besser werden, wenn sich nichts ändern darf?“ Grundner überzeugte aber auch sie, letztlich die Resolution mitzutragen, da die Stadt Dorfen immer, ob bei der Autobahn A94 oder beim Bahnausbau, Maximalforderungen aufgestellt habe.