Haushalt gebilligt:Solide aufgestellt

Haushalt gebilligt: Dorfen ist größer geworden und hat im vergangenen Jahr die 15 000-Einwohner-Marke geknackt.

Dorfen ist größer geworden und hat im vergangenen Jahr die 15 000-Einwohner-Marke geknackt.

(Foto: Stephan Görlich)

Die Finanzlage ist in Dorfen nicht so problematisch wie andernorts - nur die hohe Kreisumlage drückt.

Von Florian Tempel, Dorfen

Haushaltsrechnungen aufzustellen ist diesen unruhigen Zeiten nicht so ganz einfach. Vielerorts sind die Einnahmen nicht mehr so gut, wie sie früher einmal waren, und die Ausgaben steigen stetig. Die Stadt Dorfen kommt nach Einschätzung von Kämmerin Maria Bauer und im Vergleich mit manch anderen Kommunen aber relativ gut durch das laufende Jahr. An den Hebesätzen für die Gewerbe- und die Grundsteuern muss jedenfalls nicht geschraubt werden. Und sparsames Haushalten ist in Dorfen eh eine eingeübte Praxis.

Der städtische Haushalt, den der Stadtrat nun gebilligt hat, wäre nach Einschätzung der Kämmerin sogar eine ganz problemlose Angelegenheit geworden, wenn nicht zwei Positionen wären: Zum einen die schlägt die Kreisumlage gewaltig zu Buche, zum anderen fällt die staatliche Schlüsselzuweisung geringer aus. Der Landkreis Erding verlangt für die Finanzierung seiner Aufgaben von seinen 26 Kommunen in diesem Jahr deutlich mehr Beitrag als zuletzt. Die Stadt Dorfen muss 10,5 Millionen Euro ans Landratsamt in Erding überweisen, 1,4 Millionen oder 15,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Schlüsselzuweisung ist um gut 300 000 Euro weniger als im Vorjahr. Beides zusammen reißt eine Lücke in den Haushalt, die die Stadt mal eben so aus dem Stand kompensieren muss.

Das Gesamtvolumen beträgt 35 Millionen Euro, so viel wie noch nie

Die Kreisumlage und weitere Transferleistungen von Dorfen nach weiter oben machen bereits ein Drittel der Haushaltsausgaben aus. Nur die Aufwendungen für eigenes Personal, wie etwa in der Verwaltung und in den kommunalen Kitas, machen noch ein bisschen mehr aus. Mit zwölf Millionen Euro haben sich die Personalkosten binnen zehn Jahren verdoppelt.

Die Eckdaten des Dorfener Haushalts 2023 sehen so aus: Das Gesamtvolumen beträgt 35 Millionen Euro, so viel wie noch nie, aber die Stadt ist auch gewachsen. 2022 wurde die 15 000-Einwohner-Marke geknackt. Zum Stichtag 31. Dezember lebten 15 249 Bürgerinnen und Bürger in Dorfen. Über einen Zeitraum von zehn Jahren ist die Bevölkerung um 8,5 Prozent gewachsen. Der größte Einnahmeposten ist der Einkommensteueranteil mit 12,2 Millionen Euro, die Gewerbesteuer bringt voraussichtlich 5,9 Millionen Euro ein.

Als Neuverschuldung sind 2,5 Millionen Euro eingeplant, die der Kreditermächtigung aus dem Jahr 2022 entsprechen. Damit sollte die Stadt aber ganz gut auskommen. Da auch im laufenden Jahr wieder kräftig investiert wird- für die verschiedensten Dinge sind insgesamt etwa 12,6 Millionen Euro eingeplant -, jedoch am Ende des vergangenen Jahres noch 5,8 Millionen Euro in der Kasse waren, sollte zum 31. Dezember noch einiges übrig sein, sogar mehr als zuletzt. Kämmerin Bauer rechnet mit einem Finanzmittel-Endbestand von 7,1 Millionen Euro. Der Schuldenstand der Stadt Dorfen ist im vergangenen Jahr zwar ganz leicht zurückgegangen. In den kommenden Jahren wird er aber aller Voraussicht deutlich ansteigen, von zuletzt 11,1 Millionen Euro auf 12,9 Millionen Euro bis Jahresende und bis 2026 auf 18,6 Millionen Euro. Die Pro-Kopf-Verschuldung betrug Ende 2022 in Dorfen exakt 727,36 Euro und lag damit ganz leicht über dem Durchschnitt für bayerische Kommunen in vergleichbarer Größe.

Zur SZ-Startseite

Lokalgeschichte
:Dorfen und das Rätsel um Turum

Die Stadt im Landkreis Erding feiert heuer die erste urkundliche Erwähnung vor 1250 Jahren. Doch die Besiedelung geht deutlich weiter zurück. Lag hier auch die sagenumwobene Römersiedlung Turum?

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: