Dorfen:Grundner bleibt

Dorfener Bürgermeister geht in die dritte Amtszeit

Von Florian Tempel, Dorfen

Nicht einmal eine Stunde nach der Schließung der Wahllokale war die ganze Spannung raus: Amtsinhaber Heinz Grundner (CSU) ist zum dritten Mal zum Bürgermeister der Stadt Dorfen gewählt. Er gewann mit 53,5 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung betrug 66,2 Prozent. Seine zwei Herausforderer Simone Jell-Huber (SPD) und Sven Krage (ÜWG) waren zu schwach, um ihn in eine Stichwahl zu zwingen. Der 51-jährige Vertriebsleiter Sven Krage holte 23,4 Prozent der Stimmen. Die 45-jährige Realschullehrerin Simone Jell-Huber landete mit 23,1 Prozent auf dem dritten Platz.

Ein schwacher Trost für Jell-Huber: In zwei Wahllokalen - inklusive der 16 Briefwahlbezirke gab es insgesamt 33 - lag sie zweimal vor Grundner. 41,7 Prozent im Stimmbezirk "Zentralschule 2" waren ihr bestes Teilergebnis. Krage erhielt in seinem Wohnort Eibach mit 37,6 Prozent den größten Zuspruch. Grundner lag fast überall über der 50 Prozent-Marke. Mit 80,7 Prozent Stimmanteil gelang ihm in Grüntegernbach ein herausragendes Ergebnis. Überhaupt schnitt er in den ländlichen Außenorten deutlich besser ab als in der eigentlichen Stadt.

Dass der Dorfener Bürgermeister im Amt bleiben würde, war allgemein erwartet worden, vor allem weil er als langjähriger Rathauschef auf seinen Amtsbonus vertrauen konnte. Bei seiner ersten Wahl 2008 lief es noch nicht auf Anhieb so gut für ihn. Damals kam er in der ersten Runde auf 48,1 Prozent und musste in die Stichwahl gegen Michaela Meister von der SPD, die mit 25,6 Prozent die zweitbeste von damals insgesamt vier Kandidaten war. In der Stichwahl gewann Grundner dann mit 56,1 Prozent. 2014 lief es glatter für ihn. Grundner holte schon im ersten Wahlgang mit 57,7 Prozent genügend Stimmen.

Angesichts der Coronakrise waren an diesem Wahlsonntag nur wenige Menschen ins Rathaus gekommen, um gemeinsam auf die Ergebnisse zu warten. Simone Jell-Huber war eine von knapp einem Dutzend Unverzagten. Als fast alle Wahllokale ausgezählt waren, sei auch Grundner aus seinem Büro runter ins Rathausfoyer gekommen, berichtete Jell-Huber. Er habe angespannt gewirkt, solange nicht alle Stimmen ausgezählt waren - und sehr zufrieden, als seine Wiederwahl feststand.

Jell-Huber zeigte sich kaum enttäuscht über ihr eigenes Ergebnis. Sie habe sich kaum mehr erhofft, "als mehr als 20 Prozent". Dieses "persönliche Ziel habe ich geschafft", sagte sie, "es passt für mich". Dass sie Grundner nicht in eine Stichwahl bringen konnte, sei aber "wirklich schade". Jell-Huber ist auch Spitzenkandidatin der SPD-Liste und dürfte deshalb als Stadträtin wiedergewählt sein.

Auch der Zweitplatzierte Sven Krage war mit seinem Ergebnis am Ende "echt zufrieden". Für ihn als Quereinsteiger und Politikneuling sei das "absolut gut". Krage war bislang nicht in die Dorfener Kommunalpolitik involviert. Er hatte keinen Sitz im Stadtrat und durfte als Zugezogener nicht auf einen großen Bekanntheitsgrad vertrauen. Da er auf Platz eins der Stadtratsliste der ÜWG angetreten ist, dürfte auch er nun zumindest einen Sitz im Stadtrat haben.

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