Dorfen:Burger und Schnitzel

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Fastfood-Lokal und Raststätte an der Dorfener A 94-Auffahrt

Von Florian Tempel, Dorfen

In Erding haben sie beide Sorten und im Gewerbegebiet West sogar direkt nebeneinander. Die Große Kreisstadt ist eben ein sogenanntes Oberzentrum. Dorfen ist aber immerhin ein Mittelzentrum und hat sich deshalb wenigstens eine Sorte von amerikanischen Fastfood-Lokal verdient. Dieser Anspruch wird nun Realität. Der Bau eines Burger King Restaurants direkt an der Autobahnauffahrt zur A 94 soll in Kürze beginnen. Gleich nebenan wird zwar kein MacDonalds, aber eine typischen Raststätte entstehen. Im kommenden Jahr folgen dann noch der Taufkirchener Getränkegroßhändler Lentner und eine GTÜ-Kfz-Prüfstelle, für die die Lage am Schnittpunkt der Autobahn mit der Bundesstraße B 15 optimal erscheint.

Der Sankt Wolfganger Unternehmer Manfred Singer hat das Ganze seit 2013 geplant. Seine eineinhalb Hektar große Fläche ist von allen vier Seiten von Straßen umschlossen - von der Autobahn und der Auffahrt, der Bundesstraße und der Staatsstraße nach Schwindkirchen. Auf halben Weg zwischen Mühldorf und München sieht Singer hier einen geradezu idealtypischen Raststätten-Standort. Singer wird in den kommenden Monaten hier seine 19. Tankstelle bauen. Die meisten hat er zwar an große Mineralölgesellschaften verpachtet. Die neue Tankstelle an der A 94-Auffahrt wird er jedoch mit eigenen Mitarbeitern als SIT-Filiale führen. Die Abkürzung steht für "Singer Tankstellen".

Allerdings wird das keine normale Tanke. Im Bauausschuss des Stadtrats hatte jüngst einer nachgefragt, warum denn da so viele Parkplätze geplant seien. Das hat seinen Grund: Singer plant ein Restaurant mit etwa 80 Sitzplätzen. Das Angebot an Speisen werde dem entsprechen, was man von Raststätten entlang deutscher Autobahnen kennt, sagt Singer: Schnitzel, Currywurst und Pommes, Nudeln, Salate, Suppen und Würstel, Kaffee, belegte Semmeln und Kuchen.

Auf dem Parkplatz wird Singer in Kooperation mit den Stadtwerken Dorfen zwei Schnellladesäulen installieren lassen, an denen Elektroautos binnen einer Viertelstunde aufgeladen werden können. Wenn der Bedarf größer werden sollte, könne man noch ein halbes Dutzend weitere Stromladestationen dazustellen, sagt Singer. Seine Raststätten-Tankstelle will er bereits im Juli eröffnen, um bis zur planmäßigen Eröffnung der A 94 im November dieses Jahres die Anlaufphase für seinen Betrieb schon durchgestanden zu haben. Gleiches habe auch der Burger King-Betreiber vor. Auch er wolle schon einige Monate vor der Autobahnfreigabe starten, damit alles rund geht, wenn auf einmal richtig viel Leute kommen.

Für die Dorfener, die gern mal amerikanisch Essen gehen wollen, liegt das Schnellrestaurant nicht ganz so günstig wie für die Autobahnnutzer. Wer mit dem Rad kommen will, muss erst mal den Hausmehringer Berg hinaufstrampeln. Ein bisschen unzufrieden sein dürfte auch Stadtrat und Landwirt Hans Selmair. Er hatte einst im Stadtrat erklärt, wie wertvoll McDonalds für die hiesigen Bauern sei. Die Fastfood-Firma kaufe im nahe gelegenen Waldkraiburger Schlachthof die eher schwer verkäuflichen Rindervorderhälften auf, um daraus das Hackfleisch für die Burgerpatties zu machen. Wer bei McDonalds esse, unterstütze somit die regionale Landwirtschaft.

© SZ vom 30.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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