Kommunalwahl 2026„Ein Kandidat, der andere respektiert“

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Bürgermeisterkandidat Claudius Siebert (Mitte, im Vordergrund) mit den Unterstützern Michael Rott, Grüne, Seppo Schmid, SPD, Martin Heilmeier, LDW, Michaela Meister, SPD, Josef Jung, ÜWG, Ursula Frank-Mayer, Grüne, Renate Döllel, LDW, sowie Walter Zwirglmaier, ÜWG.
Bürgermeisterkandidat Claudius Siebert (Mitte, im Vordergrund) mit den Unterstützern Michael Rott, Grüne, Seppo Schmid, SPD, Martin Heilmeier, LDW, Michaela Meister, SPD, Josef Jung, ÜWG, Ursula Frank-Mayer, Grüne, Renate Döllel, LDW, sowie Walter Zwirglmaier, ÜWG. (Foto: Foto: Renate Schmidt)

Gemeinsam stellen SPD, GAL, ÜWG und Liste West ihren Dorfener Bürgermeisterkandidaten Claudius Siebert vor und betonen vor allem, wie sich dieser vom Amtsinhaber unterscheide.

Von Thomas Daller, Dorfen

Vier Parteien und Listen haben sich in Dorfen auf einen gemeinsamen Bürgermeisterkandidaten verständigt, der zur Kommunalwahl 2026 antreten soll. Es handelt sich um den 49-jährigen Rechtsanwalt Claudius Siebert. Bei einem Pressegespräch betonten sie vor allem Sieberts Charakterzüge, die sich von denen des Amtsinhabers Heinz Grundner (CSU) unterscheiden würden: Siebert sei ein Kandidat, der andere respektiere, er könne zuhören und „wertschätzend“ kommunizieren, er begegne anderen Menschen auf Augenhöhe und akzeptiere Ideen und Meinungen, auch wenn sie nicht von den eigenen Parteimitgliedern kämen. Martin Heilmeier, Stadtrat der Landliste West, fasste das in einem Stoßseufzer zusammen: „Es wäre so wichtig für Dorfen, dass wir einen neuen Bürgermeister kriegen.“

Siebert hat 2010 in Dorfen „eingeheiratet“, wie er sagte, und hat hier seit 2015 eine eigene Kanzlei. Von Beginn an hat er sich für Dorfen interessiert und engagiert, unter anderem in Bürgerinitiativen gegen Lärm, im Elternbeirat, als Schulweghelfer, im Förderkreis Dorfen und als Schatzmeister des gemeinnützigen Sozialfonds Rotary Club Dorfen. Die ÜWG kam zuerst auf den Gedanken, er könnte ein aussichtsreicher Kandidat für das Bürgermeisteramt sein. „Wir haben dann viele Spaziergänge unternommen und Ideen und Möglichkeiten durchgesprochen“, sagte ÜWG-Stadtrat Josef Jung.

Siebert sagte, er habe sich vor seiner Zusage intensiv mit seiner Familie und Freunden beraten und diese dann an die Bedingung geknüpft, nicht allein für die ÜWG anzutreten, sondern für ein Listenbündnis.

Michaela Meister (SPD), Ulli Frank-Mayer (GAL) und Martin Heilmeier betonten, dass sie sehr schnell von Siebert überzeugt gewesen seien, denn er sei ihnen zu diesem Zeitpunkt durch sein Engagement bereits gut bekannt gewesen.

Drei „Herzensanliegen“ stehen in Sieberts Wahlprogramm

Siebert nannte bei dem Pressegespräch „drei Herzensanliegen“ aus seinem Wahlprogramm: Dorfen müsse mehr pragmatische Lösungen erarbeiten, etwa beim Sportstättenkonzept. Man sollte baldige Lösungen anstreben und nicht die ganz große auf der freien Wiese, die in vielen Jahren alle Probleme lösen solle. Zudem müsse man in Dorfen die Wirtschaft stärken. Er wies auf die Leerstände in der Innenstadt hin, die man zur Chefsache machen müsse.

Dritter Punkt: mehr Bürgernähe. Siebert sagte, in Dorfen gebe es ein sehr vielseitiges Engagement der Bürger, beispielsweise in den Sportvereinen, in der Kultur, bei den Feuerwehren oder im kirchlichen Engagement. Dort sei so viel Kompetenz vorhanden, die er wieder für die Politik zurückgewinnen wolle: „Wir müssen sie in den Bürgerversammlungen wieder zu Wort kommen lassen, ihnen zuhören, unser Ziel muss eine wertschätzende Kommunikation sein.“

Die Vertreter des Listenbündnisses setzten dann zu Lobeshymnen auf ihren Kandidaten an: Frank-Mayer sagte, „wir scharren schon mit den Hufen“. Siebert habe sie auch inhaltlich überzeugt, „er hat viel auf dem Kasten und engagiert sich unglaublich in der Stadtgesellschaft“.  Michaela Meister betonte, als Jurist sei Siebert bestens ausgebildet, im Rathaus die Leitung zu übernehmen. Zudem sei er jemand, der verschiedene Menschen und Meinungen zusammenbringen könne, um einen Konsens zu finden. Martin Heilmeier hob hervor, Siebert respektiere und akzeptiere andere Meinungen, „wir brauchen auch eine bessere Stimmung im Stadtrat“. Bei Grundners Vorgänger Josef Sterr (ebenfalls CSU) habe es keine Rolle gespielt, von wem ein Antrag komme, „damals haben wir alle an einem Strang gezogen“.

Claudius Siebert ist nicht der erste Kandidat, der versucht, Grundner aus dem Sattel zu heben. Michaela Meister (2014) und auch ÜWG-Kandidat Sven Krage (2020) haben es bereits versucht. In den Wahlbezirken in der Stadt gab es dann ein Kopf an Kopf-Rennen, das Zünglein an der Waage waren jeweils die Stimmen der Außenorte, traditionelle CSU-Hochburgen. Siebert sagte, diese Analyse sei ihm bekannt. Er werde auch in den Außenorten präsent sein: „Mir ist es wichtig, dass ich keinen Wahlkampf gegen jemanden machen möchte, sondern für die Stadt Dorfen.“

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