Süddeutsche Zeitung

Doppel-Mittelzentrum:Konträre Standpunkte

Mit einem einstimmigen Beschluss protestiert der Dorfener Stadtrat erneut dagegen, in Zukunft mit der Nachbargemeinde Taufkirchen als Doppel-Mittelzentrum zu firmieren. Die Dorfener Protestnote wird aller Voraussicht nichts bringen. Die gemeinsame Einstufung als Doppel-Mittelzentrum ist eine im Landesentwicklungsprogramm (LEP) längst beschlossene Sache. Dass man überhaupt noch einmal Stellung nehmen durfte, liegt nur daran, dass das LEP in einem anderen Punkt eine Ergänzung erfahren hat. Nachdem die zunächst beabsichtigte Dreiereinteilung in Grundzentrum, Mittelzentrum und Oberzentrum bereits durch die höchste Stufe "Metropole" erweitert worden war, ist zuletzt noch die Stufe "Regionalzenrum" für die Städte Ingolstadt, Würzburg und Regensburg dazugekommen. Die Dorfener nutzten diese Neuerung, um sich in eigener Sache zu melden. Da absehbar ist, dass der Einwand in München ungehört verhallen wird, beschloss der Stadtrat zudem, einen Petition gegen die ungewollte Verbandelung mit Taufkirchen beim bayerischen Landtag einzureichen. Die allerletzte Möglichkeit wäre, wenn das LEP als Gesetz in Kraft getreten ist, eine Normenkontrollklage gegen den Freistaat Bayern einzulegen.

Am selben Abend traf sich auch die Taufkirchener CSU zu einem kommunalpolitischen Stammtisch, bei dem das Doppel-Mittelzentrum ebenfalls angesprochen wurde. Die Taufkirchener erörterten jedoch das Verbindende mit Dorfen; von der VR-Bank Taufkirchen-Dorfen bis hin zum Waldbad, das von vielen Dorfenern besucht wird. Außerdem sehen sie auch die Schulen unter diesem Aspekt, das Gymnasium in Dorfen und die Realschule in Taufkirchen. In die Realschule gingen auch viele Schüler aus Dorfen, die man gerne in der offenen Ganztagsschule mit Mittagessen versorge.

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SZ vom 09.12.2017 / flo/tdr
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