Die große Dame der SPD:Anne Dasch ist tot

Für die einen war sie "die große alte Dame der Erdinger Sozialdemokratie", viele andere werden sie als den "guten Engel von St. Paul" in Erinnerung behalten: Anne Dasch ist im Alter von 94 Jahren gestorben. Geboren wurde sie als Anne Loipersberger am 11. Juni 1925 in Neuötting. Als junges Mädchen wollte sie eigentlich Nonne werden - wie zwei Tanten, die im Kloster lebten. Doch es kam anders. Mit elf musste sie vier Geschwister versorgen, mit 14 begann sie eine Lehre in einem Textilladen. Es folgten Arbeits- und Kriegsdienst. In der Nachkriegszeit lernte sie als Telefonistin am Mühldorfer Landratsamt ihren Mann Max kennen, mit dem sie nach Erding kam. 1968 trat sie in die SPD ein. 1972 gründete sie die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF), weil sie fand, dass die Frauen lernen müssen, "sich zu äußern und zu behaupten". Sie gründete die Patientenbücherei des Klinikum, engagierte sich in der Arbeiterwohlfahrt und in der Lebenshilfe. 1978 wurde sie Kreis- und Bezirksrätin, 1980 ehrenamtliche Richterin am Verwaltungsgericht. Sie war Trägerin der Verdienstmedaille der Bundesrepublik, der Willy-Brandt-Medaille der SPD und des Landkreisrings. Sie hat Generationen von Sozialdemokraten geprägt - und immer die Menschen, die sich an sie gewandt haben, auf unauffällige und diskrete Weise unterstützt.

© SZ vom 23.07.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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