"Die alten Eliten haben versagt":Schneller Aufstieg

"Die alten Eliten haben versagt": Brigitte Fischbacher bei einer Veranstaltung mit Petr Bystron und Jörg Meuthen in Hallbergmoos.

Brigitte Fischbacher bei einer Veranstaltung mit Petr Bystron und Jörg Meuthen in Hallbergmoos.

(Foto: Marco Einfeldt)

Brigitte Fischbacher ist erst seit einem Jahr bei der AfD

Von Konstantin Schätz, Vaterstetten

Der parteipolitische Lebenslauf von Brigitte Fischbacher ist zwar kurz, aber steil. Bereits einen Monat nach ihrem Eintritt in die noch relativ junge Partei Alternative für Deutschland (AfD) wurde sie zur stellvertretenden Kreisvorsitzenden gewählt. Mittlerweile - nur ein Jahr nach ihrem Parteieinstieg - ist sie die Direktkandidatin der AfD für die Landkreise Ebersberg und Erding.

Vor allem "die demografischen, kulturellen und sozialen Entwicklungen in Deutschland" seien der Grund gewesen, weshalb sie als Quereinsteigerin der Partei beigetreten sei. "Ich habe festgestellt, dass in unserem Land etwas aus dem Ruder läuft. Die alten Eliten haben versagt", so die Betreiberin eines Immobilienmaklerunternehmens. Als politisch interessierter Mensch habe sie deshalb beschlossen, sich parteipolitisch zu engagieren. "Meine Themen waren schon immer gesellschaftspolitischer und sozialpolitischer Natur." So habe sie unter anderem verschiedene Vereine unterstützt, die sie jedoch nicht näher benennen möchte.

Bei einem Blick ins Internet lässt sich allerdings erkennen, mit welchen Themen sich die 51-Jährige so auseinandersetzt. So zweifelt sie unter anderem die politische Verfolgung libyscher Flüchtlinge an oder beschreibt ein fiktives Gespräch zwischen Lehrer und Schülern, welches in 200 Jahren geführt werden könnte: "Und waren das (die Deutschen) nicht die, die lieber tatenlos zusahen, als ihnen ihr Land durch Masseneinwanderung genommen wurde, weil sie Angst davor hatten, sonst als Rechter zu gelten?"

Auf der Landesliste der AfD Bayern ist Brigitte Fischbacher nicht vertreten. Allerdings hatten sich zwei Drittel ihrer Kollegen in der AfD Ebersberg-Erding für sie als Direktkandidatin ausgesprochen. Ihren Erfolg in der Partei führt sie unter anderem darauf zurück, dass sie die Möglichkeit habe, sich zu engagieren. Dies gelte nicht für alle Mitglieder der AfD: "Leider kann es sich aufgrund der Diskreditierung, die wir erfahren, nicht jeder leisten, sich derart zu engagieren, wie ich das mache."

Dennoch würden die positiven Reaktionen auf ihre Parteizugehörigkeit überwiegen. Dies lasse sich damit begründen, dass die "derzeitige Politik" nicht mehr die Erwartungen vieler Menschen erfülle, glaubt die Kandidatin. Die Stärke der AfD vermutet sie in den "tüchtigen Leuten", die sich in der Partei einbringen. Aber auch die "große Unabhängigkeit zu Institutionen" sei ein Vorteil.

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