Der 17-jährige Felix Mittermeier aus Langenpreising ist mit seiner App Storyban unter den 20 Finalisten um den Deutschen Multimediapreis mb21. Seine kostenlose App ist ein soziales Netzwerk, das es Benutzern erlaubt, literarische Texte, egal ob Prosa oder Lyrik, zu verfassen, zu teilen und anschließend zu kommentieren und zu bewerten.
"Eine Besonderheit der App ist die Möglichkeit, nicht nur alleine, sondern auch in einem Team Erzählungen zu verfassen", betont Mittermeier den sozialen Aspekt seiner Entwicklung. Diese "Multigeschichten" werden von verschiedenen Autoren abschnittsweise verfasst. Jeder Nutzer hat jeweils fünf Minuten Zeit, in der er die Geschichte weiterführen kann. Zusätzlich ist es in der App möglich, stichpunktartige Skizzen zu entwerfen, Nachrichten zu versenden und im Forum themenspezifisch zu diskutieren. Auf die Möglichkeit, Texte zu formatieren oder farblich zu gestalten, verzichtet er bewusst, da der Inhalt im Vordergrund stehen soll.
"Viele Menschen schreiben gerne Geschichten, aber oft landen sie in der Schublade." Er wolle auch anderen die Möglichkeit geben, sich daran zu erfreuen. Unter dem diesjährigen Motto des Multimediapreises "Zukunftsmusik" werden Produktionen ausgezeichnet, die sich kritisch mit Medien auseinandersetzen und Probleme kreativ lösen. Mittermeier war, wie er sagt, mit bestehenden Produkten unzufrieden und begann so selbst zu programmieren. Bisherige Applikationen mit vergleichbaren Optionen seien wegen der Werbung und einem unübersichtlichen und unzeitgemäßen Design nur wenig benutzerfreundlich gewesen. Der damals 15-Jährige begann die Arbeit im Frühjahr 2016 und benötigte mehr als ein Jahr für die Umsetzung. "Durch Tutorials, Foren und Fachbücher habe ich mir alles Wichtige selbst beigebracht. Natürlich musste ich viel herumprobieren, aber ich habe in dieser Zeit sehr viel gelernt", erzählt der angehende Abiturient. Ob er sich einen Beruf in der IT-Branche vorstellen könne, entscheide sich nach den Prüfungen.
Die App Storyban wurde im Play-Store für Android-Smartphones bereits mehr als hundert Mal heruntergeladen. Am 10. und 11. November wird sie beim Medienfestival in den Technischen Sammlungen Dresden einem breiten Publikum vorgestellt. Welchen Preis Felix Mittermeier erhält, bleibt bis zur Preisverleihung geheim. Zu gewinnen gibt es Preise im Gesamtwert von 10 000 Euro.