Deutsche Schach-Meisterschaft der Polzei in Dorfen:Die Österreicher kommen wieder nicht

Deutsche Schach-Meisterschaft der Polzei in Dorfen: Schach ist keine anerkannte Polzeisportart.

Schach ist keine anerkannte Polzeisportart.

In Dorfen wird in der kommenden Woche die Deutsche Schach-Meisterschaft der Polizei ausgetragen. Organisiert hat sie Polizeihauptkommissar Rupert Prediger.

Interview von Mathias Weber, Dorfen

Dorfen wird in der kommenden Woche zu einem Pilgerort für Schach-Fans - zumindest für eine ganz bestimmte Zielgruppe. Von Montag bis Sonntag treffen sich schachspielende Polizisten aus der ganzen Republik in der Stadt und küren bei der Deutschen Schach-Meisterschaft der Polizei ihren besten Spieler - und zwar zum 20. Mal, seit 1997 gibt es das Turnier. Organisiert hat die Meisterschaft der Dorfener Polizeihauptkommissar Ruprecht Prediger.

Herr Prediger, ist Schach der Lieblingssport der Dorfener Polizeiinspektion?

(lacht) Nein, leider nicht. Ich bin dort der einzige, der Schach spielt. Ich bin allein auf weiter Flur.

rupert prediger

Rupert Prediger ist Polizeihauptkommissar in der Dorfener Polizeiinspektion.

(Foto: privat)

Wie kommt die Deutsche Schach-Meisterschaft der Polizei ausgerechnet nach Dorfen?

Sie findet jedes Jahr in einer anderen Stadt statt, aber es wird immer schwerer, Ausrichter zu finden. Ich habe mir schon lange gedacht, dass es doch schön wäre, das Turnier im Jakobmayer abzuhalten. In Dorfen ist alles schön nah beieinander, das spricht für die Stadt. Allerdings sind wir auch sehr weit im Süden, die Anfahrt für viele Kollegen ist lang. Als einmal ein Turnier in Angermünde an der polnischen Grenze ausgerichtet wurde, sind nur 30 Kollegen gekommen. Hier in Dorfen haben sich zum Glück schon 50 Spieler angemeldet.

Und kommen die besten Spieler aus Bayern?

Na ja. Ein Kollege aus Nordrhein-Westfalen hat schon elf Mal gewonnen. Von dort kommen schon ziemlich gute Spieler. Aber ich habe auch schon zweimal das Turnier gewinnen können.

Nehmen nur Landespolizisten teil?

Nein, jeder, der bei der Polizei arbeitet, kann mitmachen. Es sind auch Bundespolizisten dabei, auch Angestellte. Auch Kollegen aus dem Ausland nehmen teil, dieses Jahr ein Polizist aus dem Kosovo. Wir laden auch immer die Österreicher ein; weil wir ja nah an der Grenze sind, dachte ich, dass heuer einige Kollegen aus dem Nachbarland nach Dorfen kommen. Aber leider wieder nicht.

Vielleicht haben sie Angst zu verlieren?

Das kann sein (lacht).

Bekommen die Schachspieler Unterstützung von offizieller Stelle?

Es ist schwierig. Schach gilt nicht als offizieller Polizeisport. Wir bekommen ein wenig finanzielle Hilfe von der Gewerkschaft der Polizei und der International Police Association.

Was ist denn der Hauptpreis?

300 Euro gibt es für den besten Schachspieler. Leider etwas weniger als noch vor 20 Jahren, damals gab es 1000 Mark.

Sie wollen den Kollegen auch den Landkreis zeigen.

An den Austragungsorten unternehmen wir immer etwas Landestypisches, in Rheinland-Pfalz waren wir zum Beispiel in einem Weinkeller. Jetzt habe ich das Begleitprogramm organisiert: Wir machen natürlich eine Stadtführung in Dorfen, fahren aber auch nach Erding zum Weißbräu. Einige Kollegen werden einen Ausflug in die Therme machen, manche haben ja auch ihre Frauen dabei.

Es wird eine ganze Woche in Dorfen gespielt. Nehmen sich die Kollegen dafür extra Urlaub?

Manche bekommen eine Dienstbefreiung, aber viele nehmen sich Urlaub. Es ist aber nicht immer einfach, frei zu machen.

Am Montag, 31. Oktober, um 14 Uhr wird die Meisterschaft eröffnet, um 15 Uhr beginnen die ersten Partien. Von Allerheiligen, 1. November, bis zum Samstag, 5. November, kämpfen die Polizisten jeweils um 9.30 Uhr bis maximal 14.30 Uhr um Punkte. Am Sonntag, 6. November, wird die Schlussrunde bereits von 9 bis 14 Uhr gespielt. Anschließend werden um 14.30 Uhr die Sieger geehrt. Zuschauer sind willkommen, der Eintritt ist frei.

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