Deschowieda:Gmahde Wiesn

Deschowieda: Es ist ein besonderes Vergnügen, aber auch eine besondere Herausforderung: Deschowieda stammen aus Erding.

Es ist ein besonderes Vergnügen, aber auch eine besondere Herausforderung: Deschowieda stammen aus Erding.

(Foto: Marianne Westenthanner)

Vor 2000 Zuhörern spielt die Erdinger Band im Stiftungszelt. Mit im Gepäck ein neuer Song und die Freude darüber, wieder in der Heimatstadt auftreten zu dürfen

Von Marianne Westenthanner

Erding"Oh Mare, Mare, Mare" singen sie in Lederhosen vorne auf der Bühne, und alle im Zelt grölen mit. Offenbar kennt jeder den Text. Kein Wunder: Wenn die Popband Deschowieda in Erding auftritt wie am Donnerstagabend im Stiftungszelt, dann ist das ein Heimspiel. Vor knapp 2000 Zuhörern präsentierten die vier Erdinger ihr aktuelles Album "So und ned anders". Und fühlten sich dabei richtig wohl. Das Publikum ebenso.

2013 haben sie die Band gegründet, nun geben sie schon zum fünften Mal ein Konzert in ihrer Heimatstadt: Die Brüder Tobias und Johannes Loechle blicken auf eine Erfolgsgeschichte zurück. "Bei unserem ersten Auftritt haben wir vor einer kleinen Gruppe im Tanzgarten gespielt und jetzt im vollen Festzelt vor 2000 Leuten", sagt Tobias Loechle. Er ist selbst beeindruckt.

In zwei Stunden Konzertprogramm bekamen die Zuhörer den Eindruck, als hätten die Musiker nie etwas anderes getan, als in Bierzelten zu spielen. Schlagzeuger Felix Ranft zeigte sein Können in furiosen Soli an den Löffeln, Sänger Maximilian Kronseder rappte sich mit Leichtigkeit durch bayerische Textzeilen. Faszinierend ist die Bandbreite der Gruppe. An Partysongs wie "Oh Mare" reihten sich nachdenkliche und rockige Titel, das Repertoire reicht von Folk über Pop bis hin zu Ska. Im Vorprogramm trat die Musikkabarettistin Sara Brandhuber auf, anschließend gab der bayrische Liedermacher Oimara einige Stücke zum Besten. Trotz langer Schlangen am Getränke- und Essensverkauf blieb die Stimmung ungetrübt.

Neben ihren eigenen Stücken stehen bei Deschowieda auch Cover bekannter Songs auf dem Programm. Die originelle Verknüpfung aktueller Charthits mit bayerischem Lebensgefühl ist ein Erfolgsrezept. Großer Beliebtheit erfreut sich zum Beispiel "Nimma", eine Mundartversion von Pitbulls "Tinder" aus dem Jahr 2014. Mit einer Gruppe Schuhplattler inszenierten die Musiker ihren Hit, der auf YouTube mehr als eine Million Aufrufe zählt, auf traditionelle Art. Ob Despacito, die Spice Girls oder Taylor Swift: Die umgedichteten Popsongs begeisterten die Gäste. Zudem gab es ein neues Cover zu hören, das die Band bislang noch nicht auf Konzerten gespielt hatte. "Backstreet Boys auf Bayrisch, das war wohl eine Weltpremiere", sagt Johannes Loechle und fügt hinzu, sie hätten den Song spontan ins Programm des Erdinger Konzerts aufgenommen.

Eines der Lieblingsthemen von Deschowieda ist die Verbundenheit mit ihrer Heimat. Regelmäßige Konzerte in der Heimatstadt sind daher ein Erlebnis, das die Erdinger Musiker nicht missen möchten. "Es ist eine ganz andere Stimmung", sagt Tobias Loechle. "Man ist auch vor dem Konzert viel nervöser, wenn man die Hälfte der Gäste im Saal kennt. Ein Konzert in der Heimatstadt zu spielen, ist einfach viel besser." Dankbar seien sie für die Gelegenheit, im Stiftungszelt spielen zu können, obwohl das Herbstfest Erding bereits seit vier Tagen beendet ist.

Auch der Veranstalter zeigte sich zufrieden mit dem Verlauf des Abends. "Das Konzert war beinahe komplett ausverkauft, einige Karten haben wir auch noch über die Abendkasse verkauft", sagt Lea Feller, Geschäftsführerin und Projektmanagerin der Sinnflut Kultur GmbH. Derartige Bierzeltkonzerte seien derzeit sehr erfolgreich, eine Wiederholung im nächsten Jahr sei nicht unwahrscheinlich. Konkret ist derzeit noch nichts geplant.

In den nächsten Wochen folgen noch einige Konzerte in Deutschland und Österreich. Wer Deschowieda auf einem Konzert in der Nähe erleben möchte, kann das am 25. Oktober in Ingolstadt oder am 23. November in Traunreut. Für beide Konzerte sind noch Tickets im Vorverkauf erhältlich.

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