Süddeutsche Zeitung

Deggendorf/Taufkirchen:Tatverdacht auf Kindesmissbrauch

Beschuldigter Ex-Priester trat auch als Seelsorger in Taufkirchen auf

Ein 52-jähriger Ex-Priester sitzt in Deggendorf wegen des dringenden Tatverdachts des Kindesmissbrauchs in Untersuchungshaft. Es handele sich um einen inzwischen aus dem Klerikerstand entlassenen Priester der polnischen Erzdiözese Stettin-Cammin, meldet die Katholische Nachrichtenagentur (KNA). Der Mann hatte sich mit einem gefälschten Ausweis danach noch jahrelang als Priester ausgegeben, unter anderem trat er auch 2014 als Seelsorger in Taufkirchen/Vils auf und hat dort Gottesdienste gehalten. Ein Missbrauchsfall aus Taufkirchen ist bislang jedoch nicht bekannt. Ihm wird jedoch zur Last gelegt, dass er in der Pfarrei Otzing in Niederbayern sich das Vertrauen einer Familie erschlichen habe. Eine Mutter aus dieser Gemeinde habe sich vor kurzem an den Pfarrer gewandt und von sexuellen Übergriffen des Beschuldigten auf ihr Kind berichtet. Auf Drängen des Pfarrers habe die Frau dann wenig später Anzeige erstattet. Das Bistum Regensburg teilte mit, man sei "schockiert über die Taten", die dem Beschuldigten zur Last gelegt werden. Der Taufkirchener Pfarradministrator Pater Pawel Kruczek sagte, er habe den Mann nicht gekannt, weil er selbst sein Amt in Taufkirchen erst im Dezember 2014 angetreten habe.

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Quelle:
SZ vom 14.10.2016 / tdr
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