Conny Stern aus Deggendorf ist eigentlich Grundschullehrerin in Forstern. Aber zur Zeit ist sie auch Conny I. von Tafel und Kreide - als Faschingsprinzessin der Erdinger Narhalla regiert sie mit ihrem Prinzen Daniel I. von Blech und Schaden die Erdinger Narren. Ein Gespräch über Nervosität, die Tanzkünste des Prinzen und den Alkohol.
SZ: Frau Stern, was war bisher Ihr bestes Faschingskostüm?
Einmal bin ich als Tina Turner gegangen, das war toll. Ich bin ein großer Fan von ihr und habe mich dann mit der passenden Perücke und einem kurzen schwarzen Kleid ausgerüstet.
Und wie gefällt Ihnen der Fasching als Prinzessin?
Wirklich alle Auftritte bisher waren toll. Beim ersten Auftritt war ich noch sehr nervös weil ich nicht einschätzen konnte, was auf mich zukommt. Aber sobald ich mittendrin bin, ist die Nervosität wie weggeblasen. Dann genieße ich das nur noch.
Sie sind kein Mitglied der Narhalla Erding. Wie sind Sie überhaupt Prinzessin geworden?
Mein Prinz ist schon seit fünf Jahren bei der Narhalla und tanzt da auch mit. Er wurde gefragt, ob er dieses Jahr der Prinz sein will. In Erding sucht sich traditionell der Prinz seine Prinzessin aus und weil wir auch im echten Leben ein Paar sind, hat er natürlich mich gefragt.
Welche Höhepunkte stehen denn jetzt noch an?
Richtig los geht es am Unsinnigen Donnerstag, da haben wir dann jeden Tag eine Veranstaltung. Aber besonders schön wird wahrscheinlich der Faschingsfreitag, das ist unser sozialer Tag. Wir ziehen von Schule zu Schule und besuchen auch zwei Kindergärten und ein Altenheim. Wir werden auch in der Schule bei mir in Forstern vorbeischauen.
Wie finden Ihre Schüler, dass ihre Lehrerin die Faschingsprinzessin ist?
Die Kinder finden das toll, die sammeln fleißig die Zeitungsartikel und fragen morgens, wie die Bälle waren. Aber der Fasching findet natürlich nur in der Freizeit statt, der Unterricht ist das Wichtigste.
Wie bereiten Sie sich auf Ihre Auftritte vor?
Ich versuche, möglichst gelassen zu bleiben und dann ab durch die Mitte. Aber davor muss ich mich natürlich noch herrichten. Zuerst zum Friseur, und dann schminke ich mich natürlich mehr als im Alltag. Um mein Kleid anzuziehen, brauche ich meine Hofdamen, denn das Kleid wird am Rücken geschnürt, da komme ich alleine nicht hin.
Haben Sie denn extra Tanzschuhe?
Ja, klar. Aber die sind schonziemlich mitgenommen. Ich habe mir schon neue Absätze machen lassen, die waren so abgeschliffen. Wir haben nämlich eine Figur im Tanz, da katapultiert mich mein Prinz zwischen den Beinen durch, da verschleißen die Schuhe schnell.
Sind Sie zufrieden mit den Tanzkünsten Ihres Prinzen?
Wir sind beide keine Profitänzer. Da passieren durchaus kleine Fehlerchen, aber das tut meiner Freude am Tanzen keinen Abbruch. Wir ergänzen uns auch ganz gut: Wenn er alles richtig macht, haue ich einen Patzer rein und umgekehrt.
Was muss man den außer Tanzen noch können als Prinzessin?
Ich muss flexibel sein, manche Termine kommen ganz spontan rein. Und man muss offen für alles sein. Manchmal wird es anstrengend, aber man darf sich nicht stressen lassen.
Müssen Sie nicht auch ziemlich trinkfest sein?
Nein, nein. Ich trinke am liebsten ein Gläschen Prosecco. Natürlich stößt man immer mal wieder mit verschiedenen Leuten an. Aber vom Tanzen bekomme ich Durst und trinke dann vor allem Wasser. Für mich hat Fasching nichts mit Alkohol zu tun.
Was ist Ihr Rezept gegen Kater?
Das beste Mittel gegen Kater ist, nicht so viel zu trinken! Nein, bisher bin ich nicht krank geworden und ich hoffe, dass das jetzt in den letzten Wochen der Saison auch so bleibt.
Was machen Sie eigentlich am Aschermittwoch?
Da lassen wir es uns gut gehen. Ich fahre mit meinem Prinzen zum Wellness in mein schönes Niederbayern. Aber ich verrate nicht wohin, das ist ein Geheimtipp!