Dank für gute Zusammenarbeit:Dorfen ist Zugpate

Dank für gute Zusammenarbeit: Nicht nur halt auf der Strecke, die die Südostbayernbahn zurücklegt, sondern auch Namensgeber: der Ort Dorfen.

Nicht nur halt auf der Strecke, die die Südostbayernbahn zurücklegt, sondern auch Namensgeber: der Ort Dorfen.

(Foto: Renate Schmidt)

Südostbayernbahn tauft Wagen auf Namen der Stadt

Von Thomas Daller, Dorfen

Die Stadt Dorfen ist nun Namensgeber für einen Doppelstock-Steuerwagen der Südostbayernbahn (SOB): Mit dem Schriftzug und dem Dorfener Wappen ehrt die SOB die Stadt mit dem zweitstärksten Bahnhof nach Mühldorf in ihrem Schienennetz. Auf der Strecke von Mühldorf nach München fahren täglich 17 000 Menschen, allein in Dorfen steigen täglich 1600 zu.

Christoph Kraller, Leiter der SOB, die eine Tochter der Deutschen Bahn ist, stellte den Doppelstock-Steuerwagen in seiner Rede kurz vor: Das Fahrzeug sei im Jahr 2000 in Görlitz von der Firma Bombardier gebaut worden und absolviere jedes Jahr 125 000 Kilometer. Es verfüge über 91 Sitzplätze, ein Mehrzweckabteil, eine Behindertentoilette und einen Tiefeinstieg. Der Doppelstock-Steuerwagen werde nicht nur auf der Strecke München - Mühldorf verkehren, sondern auch nach Landshut, Burghausen und Simbach eingesetzt werden. Das Fahrzeug werde aktuell mit einer Höchstgeschwindigkeit von 140 Stundenkilometern gefahren, nach dem zweigleisigen Bahnausbau mit Elektrifizierung könne es auch Tempo 160 fahren.

"Wir machen eine Zugtaufe nicht auf Bestellung", sagte Kraller. "Es ist unsere Art, einer Kommune für die sehr gute Zusammenarbeit zu danken." Die Eisenbahn sei für Dorfen ein erheblicher Entwicklungsfaktor, denn bis zum Ostbahnhof benötige man lediglich 30 Minuten. Das sei für viele Pendler, die in München arbeiten, ein Grund, nach Dorfen zu ziehen.

Dorfens Bürgermeister Heinz Grundner (CSU) betonte, er werde die "laufenden Planungsanstrengungen" zum Ausbau der Strecke München - Mühldorf "mit den vermutlich nicht einfachen Verhandlungen" über den Lärmschutz für Dorfen in seiner Rede "ausblenden, um uns die Freude nicht verderben zu lassen". Die Bahn biete Dorfen eine ausgezeichnete Verkehrsinfrastruktur und sei eine hervorragende Alternative zum "nahezu überforderten Straßennetz". Grundner erinnerte daran, dass zwischen 1883 und 1897 auch der Orient-Express Dorfen passiert habe; heutzutage sei die Strecke Teil der Magistrale Paris - Wien Budapest. Die Zugtaufe sei ein gutes Zeichen, die Partnerschaft mit der SOB nach außen zu tragen.

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