Der Tourismus nimmt wieder Fahrt auf. Nach drei mageren Corona-Jahren hat der Landkreis Erding 2022 wieder die Millionengrenze bei den Gästeübernachtungen geknackt. Es geht also bergauf, wenn auch mit Verschiebungen. Lag China 2019 bei den Besucherzahlen in der Großen Kreisstadt Erding noch auf Platz zwei, so ist das Land jetzt auf Platz 45 abgestürzt. Dafür verbringen immer mehr deutsche Touristen den Urlaub in ihrem Heimatland, gerne auch im Landkreis Erding.
Der Tourismus der Großen Kreisstadt habe sich von den Folgen der Corona-Pandemie erholt, schreibt Erdings Stadtmarketing im Leistungsbericht 2022. Mit 304 788 Ankünften und 497 155 Übernachtungen liegt Erding nur noch drei Prozent hinter den Werten von 2019 und lasse "das Vorkrisenniveau in greifbare Nähe rücken". Dabei zeigt sich laut Leistungsbericht, dass Urlaub im Heimatland weiter beliebt ist. 2022 kamen insgesamt 304 788 Gäste in Erding an, davon 223 521 aus Deutschland. Das entspricht einem Wert von 73,3 Prozent und einer Steigerung zum Jahr 2019 von rund acht Prozent.
Vor Corona war Erding bei chinesischen Gästen sehr beliebt
Aber es reisen auch wieder immer mehr ausländische Gäste in die Große Kreisstadt, auch wenn der Vor-Pandemie-Status noch nicht erreicht ist, wie es im Leistungsbericht der Stadt weiter heißt. Mehr als die Hälfte der Besucher und Besucherinnen kommt aus dem benachbarten Österreich (54,7 Prozent), gefolgt von Italien und der Schweiz. 2019 lag China noch auf Platz zwei mit 23 950 Übernachtungen. Der chinesische Markt hat jedoch durch die Corona-Pandemie den größten Einbruch erlitten. Im vergangenen Jahr stürzte das Land auf Platz 45 ab. Die Gründe dafür liegen klar auf der Hand: Drei Jahre lang währte ein Corona-bedingtes Reiseverbot für chinesische Bürger. Erst am 6. Februar 2023 ist es aufgehoben worden.
Dabei war Erding bis 2019 ein beliebtes Ziel für chinesische Gäste, und das lag unter anderem auch am Erdinger Hotel Kastanienhof. Dort stiegt die gesamte Crew von Air China ab, denn Geschäftsführerin Min Kampe-Zhang sorgte mit original chinesischer Küche für Heimatgefühle.
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Luft nach oben gibt es weiterhin bei der Verweildauer der Gäste in Erding. 2022 blieben sie im Durchschnitt 1,6 Tage. Die Besucher und Besucherinnen sollen künftig möglichst noch ein paar Tage dranhängen, da sind sich Erding und das Landkreis einig. Auch mithilfe des Studiengangs Tourismusmanagement an der Hochschule München soll eine Strategie entwickelt werden, wie den Gästen noch besser vermittelt werden kann, dass der Landkreis noch viel mehr zu bieten hat als die Attraktionen der Therme Erding und der Nähe zum Flughafen München.
Das Landratsamt Erding sieht den Landkreis jedenfalls auf einem guten Weg. "Mit dem Abschwellen der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Reisebeschränkungen konnte der Landkreis Erding im vergangenen Jahr erstmals seit 2019 wieder die Millionengrenze bei Gästeübernachtungen knacken", schreibt die Pressestelle des Landratsamts. Mit rund 1,125 Millionen Übernachtungen in Beherbergungsbetrieben mit mehr als zehn Betten verzeichnete der Landkreis beinahe doppelt so viele Übernachtungen wie im Vorjahr. Das entspricht einer Steigerung von 89,4 Prozent.
Im Rekordjahr 2019 verzeichnete der Landkreis rund 1,4 Millionen Übernachtungen
Ein ähnliches Bild ergibt die Auswertung der Gästeankünfte. 2022 konnten im Landkreis insgesamt 669 659 Gäste und damit 106,4 Prozent mehr als 2021 begrüßt werden. 2013 hatte die Zahl der Gästeübernachtungen im Landkreis erstmals die Millionengrenze übersprungen. Im Rekordjahr 2019 wurden rund 1,4 Millionen Gästeübernachtungen verzeichnet. Mit Beginn der Corona-Pandemie waren die Übernachtungszahlen dann um mehr als 50 Prozent eingebrochen.
Landrat Martin Bayerstorfer sieht laut Pressemitteilung die schnelle Erholung der Tourismuszahlen "als Beweis" für die Attraktivität der Region: "Der Landkreis Erding hat ein enormes Freizeit- und Erholungspotenzial und eine ausgezeichnete touristische Infrastruktur. Die Menschen kommen gerne zu uns."
