Süddeutsche Zeitung

Containertreppen:Schlechter Standort

Strukturausschuss erörtert Schwachstelle der Recyclinghöfe

Recyclinghöfe haben eine Schwachstelle, die immer wieder in Bürgerversammlungen beklagt wird: Man muss Treppen steigen, um die Container zu befüllen. Das ist für ältere oder behinderte Bürger schwierig und beschwerlich, vor allem, wenn sie beispielsweise Säcke mit schwerem Grüngut hochschleppen müssen. Bei der Umgestaltung des Recyclinghofs an der zentralen Müllumladestation im Sollacher Forst plant man deswegen mit Rampen, die befahrbar sind. Beim Neubau des Recyclinghofs in Moosinning, an dem sich der Landkreis beteiligt, wird jedoch wieder eine herkömmliche Variante geplant. Im Strukturausschuss hat man sich mit der Frage auseinander gesetzt, warum keine praktikablere Lösung umgesetzt werden kann.

Die Gemeinde Moosinning hat den bisherigen Containerstellplatz aus dem Jahr 1996 überplant und will an dieser Stelle eine Wohnbebauung errichten. Der neue Standort soll in das Gewerbegebiet "Bleichbach" verlegt werden. Wie Waldemar Kaspar von der Abteilung Abfallwirtschaft des Landratsamtes erläuterte, herrscht dort ein sehr hoher Grundwasserstand: der höchste ist knapp unter Geländeoberkante, der niedrigste in lediglich 70 Zentimetern Tiefe. Eine Absenkung der Container sei unter diesen Umständen nicht realisierbar. Auch eine Rampe habe man erwogen. Sie müsste 1,60 Meter hoch sein, um ihren Zweck zu erfüllen. Dazu benötige man dann eine Auffahrt von 27 Metern Länge und eine Abfahrt von ebenfalls 27 Metern. Weil man dort zahlreiche Container anfahren müsste, unter anderem auch für Bauschutt, Sperrmüll und Kunststofffolien benötige man eine Länge von 110 Metern. "Das kriegen wir baulich auf diesem Grundstück nicht hin", sagte Kaspar. "Der Strandort ist einfach schlecht", sagte Kreisrat Horst Schmidt (SPD). Dennoch billigte der Strukturausschuss einstimmig den Neubau und dass sich der Landkreis verpflichte, sich an den Investitionskosten bis zu einer Höhe von maximal 100 000 Euro zu beteiligen.

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Quelle:
SZ vom 28.11.2018 / tdr
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