Christkindlmarkt:An der Planung wird festgehalten

Christkindlmarkt: Hat Spaß gemacht - damals: Der Christkindlmarkt in Erding ist zu einem immer attraktiveren Treffpunkt geworden.

Hat Spaß gemacht - damals: Der Christkindlmarkt in Erding ist zu einem immer attraktiveren Treffpunkt geworden.

(Foto: Renate Schmidt)

In Erding soll der Christkindlmarkt stattfinden. Die Rahmenbedingungen gäben es her, sagt OB Gotz

Von Antonia Steiger, Erding

Ein Blick zurück: Vor gut einem Jahr schnellte die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Erding auf 110. Das nahm sich die Stadt Erding Ende Oktober zum Anlass, den Christkindlmarkt 2020 abzusagen. Gute drei Wochen zuvor war man im Rathaus noch guter Dinge gewesen und hatte den Christkindlmarkt genehmigt, da lag die Sieben-Tage-Inzidenz bei etwa 30. Heuer ist alles ganz anders. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt um ein Vielfaches höher, der Christkindlmarkt in Erding soll aber trotzdem stattfinden. "Die Rahmenbedingungen geben es her", sagte OB Max Gotz (CSU) am Montag und verwies auch auf andere Städte. Da hatte München seinen Christkindlmarkt noch nicht abgesagt. Das ist mittlerweile aber geschehen.

Im Erdinger Rathaus ging man am Dienstag davon aus, dass der Markt am Schrannenplatz stattfinden kann. Geplant ist er von Freitag, 26. November, bis Donnerstag, 23. Dezember - mit Einlasskontrollen und 2G. Sollten die Weihnachtsmärkte bayern- oder deutschlandweit abgesagt werden, "dann ziehen wir natürlich nach", sagt Gotz. "Ohne Wenn und Aber." Der bayerische Landtag wird sich Gotz zufolge in dieser Woche noch mit dem Thema beschäftigen. Vorläufig aber plant die Stadt Erding auch mit einem kleinen Kulturprogramm, wie Gotz sagt. Es umfasst Bastelstunden für Kinder, Lesungen und musikalische Darbietungen, Puppentheater, Führungen und Nikolaus-Besuch. Die Veranstaltungen sollen aber kleiner ausfallen als in den vergangenen Jahren. Der Christkindlmarkt soll vor allem den Erdingerinnen und Erdingern die Möglichkeit bieten, "zu einem kleinen Ratsch zusammenzukommen", wie Gotz in seinem Grußwort schreibt. Familien sollen sich bei einem Früchtepunsch, bei einem Glühwein und einem Bratapfel treffen können. Dass das so kommt und dass die Erdinger unter sich bleiben, bezweifelt Wolfgang Kraus, Geschäftsführer des Modehauses Kraus und Vorsitzender der Interessensgemeinschaft Ardeo: Wenn die anderen Kommunen ihre Märkte absagten, kämen die Menschen erst recht nach Erding. Das habe man im vergangenen Jahr beim Drive-In-Christkindlmarkt gesehen. "Da saßen die Leute drei Stunden im Auto, um einen Glühwein zu bekommen." Er hätte daher Verständnis, wenn der Christkindlmarkt abgesagt werden würde, "auch wenn es natürlich total schön wäre", wenn in der Innenstadt wieder was los wäre. "Die Geschäfte in der Innenstadt haben schon so viele Nackenschläge hingenommen in den vergangenen zwei Jahren." Die Absage des Christkindlmarktes wäre nicht der schmerzhafteste. Und wenn das der letzte wäre, könnte er damit leben.

Geplant ist, dass sich die Besucher einem umzäunten Bereich treffen können. Es wird einen Zugang und einen Ausgang geben, und jeder wird überprüft. Es gelte die 2G-Regel, sagt Gotz. Nicht nur für Besucher, sondern auch für die Standlbesitzer und Lieferanten. So müsse ein Markt möglich sein, glaubt Gotz und verweist auf volle Fußballstadien.

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