Erding:Stabwechsel bei der Caritas

Erding: Blumen für das Engagement: (von links) Anja Bungartz-Pippig (Geschäftsführerin des Freisinger Kreisverbands), Gaabs Nachfolgerin Alexandra Myhsok, Barbara Gaab (bis 1. März Kreisgeschäftsführerin Erding) und Diözesan-Caritasvorständin Gabriele Stark-Angermeier.

Blumen für das Engagement: (von links) Anja Bungartz-Pippig (Geschäftsführerin des Freisinger Kreisverbands), Gaabs Nachfolgerin Alexandra Myhsok, Barbara Gaab (bis 1. März Kreisgeschäftsführerin Erding) und Diözesan-Caritasvorständin Gabriele Stark-Angermeier.

(Foto: Wil/oh)

Zahlreiche Ehrengäste verabschieden Barbara Gaab und loben ihre 22-jährige Arbeit als Kreisvorsitzende.

Von Gerhard Wilhelm, Erding

Sie ist zwar schon seit 28. Februar nicht mehr in Erding, zum Abschied nach 22 Jahren kamen Dienstag dennoch zahlreiche Gäste, um Barbara Gaab für ihre langjährige Arbeit als Geschäftsführerin des Caritas-Zentrums Erding zu danken und ihr alles Gute für ihre neue Stelle beim Sozialdienst katholischer Frauen München zu wünschen. "Du hast hier Maßstäbe gesetzt, Du bist immer für die Mitarbeiterin da gewesen, hattest über all die Jahre ein offenes Ohr für alle Sorgen, Nöte und Anliegen", sagte die Diözesan-Caritasvorständin Gabriele Stark-Angermeier. Dabei sei sie nicht nur eine Führungsperson gewesen, sondern weiter nah an den Menschen, und Praktikerin, die auch mal den Telefondienst übernommen habe. Diese menschliche Seite, ihre Empathie, habe sie ausgezeichnet.

"Eigentlich wollten wir 75 Jahre Caritas Sozialverband in Erding feiern. Aber jetzt kam uns der Abschied von Barbara Gaab und der Start ihrer Nachfolgerin Alexandra Myhsok dazwischen." Sie werde die Arbeit Gaabs weiterführen, im Tandem, wie schon die vergangenen 1,5 Jahre mit Anja Bungartz-Pippig, die Geschäftsführerin des Freisinger Kreisverbands. Rund 150 Mitarbeiter kümmern sich laut Stark-Angermeier in beiden Kreisverbänden um die Nöte der Menschen. Nicht immer sichtbar, wie zum Beispiel im Mehrgenerationenhaus in Taufkirchen oder dem Kaufhaus Rentabel in Erding. "Für alle sage ich ein herzliches Vergelt's Gott, für die Arbeit und Unterstützung", sagte Gabriele Stark-Angermeier. Barbara Gaab wünschte sie alles Gute für ihren neuen Schritt, der sie wieder sehr nah an den Menschen bringe. Und zum Glück sei sie dabei nicht der Caritasfamilie verloren gegangen. Ihrer Nachfolgerin Alexandra Myhsok wünschte die Caritasvorständin einen guten Start, sie sei aber in Erding keine Unbekannte. Die Sozialpädagogin hat innerhalb der Caritas München die Bereiche Sozialraumentwicklung sowie Familienangebote und Familienzentren aufgebaut und wirkte im Team "Willkommen in München" mit. Den Landkreis Erding kenne sie von der Leitung des Caritas-Mehrgenerationenhauses in Taufkirchen. "Sie ist eine ausgesprochene Praktikerin und wird von Kollegen als Macherin beschrieben, die viele Ideen hat", sagte Stark-Angermeier.

Was sie geleistet habe, sei "einmalig, hervorragend, mit so viel Leidenschaft und Engagement"

Auch von Landrat Martin Bayerstorfer kam ein großes "Dankeschön", aber nicht nur für Barbara Gaab, sondern an alle Mitarbeiter und Unterstützer der Caritas. Gaab habe dafür gesorgt, dass es für Menschen Unterstützung gegeben habe, wo es notwendig gewesen sei. "Wir haben viele Diskussionen gehabt, wir haben nicht immer die gleiche Meinung vertreten, aber zum Schluss immer eine Lösung gefunden", sagte Bayerstorfer. Was sie geleistet habe, sei "einmalig, hervorragend, mit so viel Leidenschaft und Engagement".

Erdings Oberbürgermeister Max Gotz hob die Bedeutung der Caritas für die Gesellschaft hervor. "In den Jahren, in denen wir zusammen gearbeitet haben, gab es beachtliche Konflikte, aber wir fanden immer zusammen Lösungen", sagte auch Gotz. Er sehe aber die Gefahr, dass man es durch geänderte Rahmenbedingungen den Mitarbeitern "zunehmend schwer" mache. Von der überbordenden Bürokratie im Kindergartenbereich bis zum "Dokumentationswahnsinn". Viele würden heute sagen, dass sie eigentlich den Job zum Beispiel als Krankenschwester nicht deshalb gewählt haben, damit sie die Hälfte der Zeit mit Büroarbeit beschäftigt seien. Daran könne die Stadt nichts ändern, werde aber die Caritas weiter unterstützen, wo es möglich sei. Man stehe vor vielen Aufgaben in der Region, dabei könne auch Gaabs Nachfolgerin auf die Unterstützung der Stadt setzen.

Als "ganz ungewöhnlich" stuft Gaab den "Schulterschluss" aller Bürgermeister im Landkreis Erding ein

"Nach drei Monaten keinen Rund-um-die-Uhr-Job mehr, keine vier Stunden Fahrzeit mehr, keine Baustellen, fühle ich mich doch wieder in Erding angekommen", sagte Barbara Gaab, die in München die Projekt- und Bereichsleitung der Wohnungslosenhilfe übernimmt. Jetzt in Erding zu sein, sei zwar "komisch", aber so habe sie die Gelegenheit, allen noch mal zu danken. Nicht nur allen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, die sich "wahnsinnig" mit ganz viel Herz eingesetzt hätten, sondern auch dem Kuratorium, "das für mich das beste Kuratorium ist, das man haben kann". Als "ganz ungewöhnlich" stufte Gaab den "Schulterschluss" aller Bürgermeister im Landkreis Erding ein, für Menschen in Not, die eine Wohnung suchen. Auch das Mehrgenerationenhaus in Taufkirchen sei ein tolles Beispiel von gelungener Zusammenarbeit aller.

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