Bürgerversammlung Wartenberg:Große Projekte, kleine Sorgen

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Johann Bauer erhielt die Bürgermedaille des Marktes Wartenberg. (Foto: wil/oh)

Verkehr und ungepflegte Anlagen stören Wartenberger Bürger

In der Marktgemeinde gibt es einige große Projekte und Bauvorhaben, die im Gemeinderat manchmal größere Diskussionen auslösen, aber die Wartenberger Bürger stört ganz anderes, wie bei der Aussprache nach dem Bericht von Bürgermeister Manfred Ranft auf der Bürgerversammlung Donnerstagabend zu sehen war. Anträge gab es einige, aber in der Regel befassten sie sich mit Parkverboten, Geschwindigkeitsbegrenzungen, einer besseren Beschilderung oder auch mit der vermissten Pflege von Grünanlagen in der Gemeinde, die auch oft im Besitz des Marktes sind. Auch der neue Ort für die Bürgerversammlung passte nicht allen: der Saal im neuen Vereinsheim des Volkstrachtenvereins mag sehr hübsch sein und mit moderner Technik ausgestattet, aber er sei zu weit weg. Das Vereinsheim liegt beim Gelände des TSV Wartenberg und ist vom Ortsende rund 500 Meter und vom Ortskern Luftlinie etwa 1,2 Kilometer weg. Beim nächsten Mal bitte wieder im Ort, hieß es. Entweder in der Strogenhalle wie bisher oder im Reitersaal mitten im Ort, von dem man sich mittlerweile laut Bürgermeister Ranft durchaus wieder vorstellen kann, ihn zu sanieren.

Neben dem Bericht von Manfred Ranft über die finanzielle Situation der Gemeinde und die wichtigsten Projekte (Sanierung und Erweiterung Kläranlage, Sanierung Haus für Kinder, Umbau des Alten Schulhauses sowie Ansiedlung eines Drogeriemarktes auf der Fläche des derzeitigen Recyclinghofes) gab Zweiter Bürgermeister Peter Schickinger einen Überblick über den Stand der ersten Messungen der Ultrafeinstäube aus dem Flugverkehr mit einem für 12 000 Euro gekauften Messgeräts. Das Gerät teilt sich die Gemeinde mit Neufahrn, Hallbergmoos und Freising. Seit zwei Monaten kommt es im Gemeindebereich und in Fraunberg zum Einsatz. Die gemessenen Werte würden, so Schickinger, an allen Standorten zeigen, dass viel zu viel Ultrafeinstäube in der Luft seien. Leider gebe es immer noch keine verbindlichen Grenzwerte, dabei sei es nach Schickinger erwiesen, dass die winzigen Partikel von weniger als 0,1 Mikrometer aus den Triebwerken gesundheitsschädlich seien. Beispielsweise habe man am Waldkindergarten in Wartenberg Nord (15 Kilometer vom Flughafen entfernt) neun Messungen durchgeführt. Der geringste Wert sei bei 2500 Teilchen pro Kubikzentimeter Luft gelegen, der Spitzenwert bei 11 000. In Pesenlern habe man 6000 und sogar im Maximum 41 000 Teilchen gemessen. Schickinger hofft, dass sich noch ein paar Wartenberger zum Messen melden, um möglichst aussagekräftige Daten über die Ultrafeinstaubbelastung in der Flughafenregion zu erhalten.

Es wurde aber nicht nur geredet, sondern auch geehrt. Johann Bauer erhielt für seinen langjährigen Einsatz als Sportwart und Vorsitzender des SC Auerbach die Bürgermedaille. Die ausgeschiedenen Gemeinderäte Irmgard Adelsberger und Georg Furtner bekamen die Ehrennadel der Marktgemeinde und Armin Reiter für seinen Einsatz am Bau der Vereinsheime des TSV Wartenberg, des Volkstrachtenvereins und des SC Auerbach die Dankurkunde verliehen.

© SZ vom 24.11.2018 / wil - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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