Bürgerversammlung:Junges Rudelzhausen

Viele Kinder und viele Nationen leben in der Gemeinde

Multikulti in der Hallertau: 44 Nationalitäten leben in der Gemeinde Rudelzhausen. Dies berichtete Bürgermeister Konrad Schickaneder (CSU) während der Bürgerversammlung und präsentierte den etwa 40 Zuhörern nebenbei eine Fülle weiterer Statistiken. 330 Menschen aus anderen Staaten haben in der 3466 Einwohner zählenden Gemeinde eine neue Heimat gefunden. Das sind 80 Personen mehr als im vergangenen Jahr. 71 davon stammen aus Ungarn. Insbesondere die Kinder seien leicht integrierbar, stellte der Bürgermeister fest. Da leiste die Grundschule mit ihrer geringen Klassenstärke von etwa 20 Schülern eine gute Arbeit.

Die Gemeinde bietet 57 Menschen einen Arbeitsplatz. Fünf davon sind in Vollzeit beschäftigt, 22 in Teilzeit. Ebenso viele arbeiten auf geringfügiger Basis. Weitere acht Personen sind Honorarkräfte. 2017 hat die Gemeinde eine gute Million Euro für ihr Personal ausgegeben. "Großmächtige Steigerungen" seien nicht mehr zu erwarten, stellte Schickaneder fest. Die nächsten Jahre will die Gemeinde mit den aktuell Beschäftigten bewältigen.

44 Kinder sind derzeit in der "Bunten Welt" untergebracht, 85 Vorschüler in der Einrichtung "Sankt Wolfgang". 19 Kinder weilen in Tagesstätten außerhalb der Gemeinde. "Je nachdem, was für ihre Eltern günstiger ist", sagte der Bürgermeister. Angesichts der vielen jungen Menschen in Rudelzhausen ist ihm um den Bestand der Grundschule am Ort nicht bange. Derzeit lernen dort 173 Schüler. 42 besuchen die Mittelschule in Nandlstadt, 15 weitere die neue Realschule in Au. Dort ist am 8. Mai Anmeldung für das neue Schuljahr. 160 junge Menschen aus dem Gemeindegebiet besuchen das Gymnasium in Mainburg.

Viel Geld verschlingt der Unterhalt des 59 Kilometer umfassenden Straßennetzes. So um die 450 000 Euro hat die Gemeinde jeweils in den kommenden Jahren für deren Unterhalt vorgesehen. Das scheint viel zu sein, doch Schickaneder bremst die Euphorie. "Das ist nicht die Welt", stellte er angesichts der Preise im Tiefbau fest. Die Straßen in mehreren Ortsteilen auf einmal zu sanieren, sei nicht drin. Nur Teilsanierungen seien möglich. Auf Verbesserungen der Trasse der Ortsdurchfahrt der Bundesstraße B 301 in Rudelzhausen müssen die Bürger ebenfalls eine Weile warten. Laut Staatlichem Bauamt ist eine Sanierung erst mittelfristig möglich, also etwa in fünf bis zehn Jahren.

35 Kilometer umfasst das Kanalnetz der Gemeinde. 32 Kilometer davon sind befahren, viele Schäden sind bereits behoben. Dennoch liegt der Fremdwassereintrag ins Kanalnetz noch bei etwa 50 Prozent. "Das kommt aus den Haushalten", stellte Schikaneder fest. Dies müsse mit den Bürgern geprüft werden. Ihnen komme ein geringerer Fremdwasseranteil im Kanalnetz am Ende über niedrigere Gebühren schließlich auch zugute. Der Klärschlamm müsste nicht eigens getrocknet werden, nannte Schikaneder ein Beispiel. Dies schlage pro Jahr mit 25 000 Euro Stromkosten zu Buche. Die elektrischen Pumpen im Kanalsystem müssten dann ebenfalls weniger Arbeit leisten.

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