Brauerei: Ärger um Expansion:Weißbräu - jetzt auch aus Oberding

Lesezeit: 1 min

Das Gelände ist zu klein, daher muss die Erdinger Weißbräu-Brauerei ihre Erweiterung in Oberding errichten. Und das führt prompt zu Zoff zwischen den beiden Kommunen.

Der Privatbrauerei Erdinger Weißbräu wird es zu eng auf ihrem Gelände im Nordwesten der Stadt Erding. Nicht auf Erdinger, sondern auf Oberdinger Flur plant sie eine Erweiterung. Dass sie mit diesem Projekt die Stadtgrenze überschreitet, liegt an den räumlichen Verhältnissen: Auf Erdinger Flur ist kein Platz. Die Stadt Erding ist dennoch mit den Expansionsplänen befasst: Sie darf Stellung beziehen zu den Bebauungsplanänderungen, die sich hinter der nordwestlichen Stadtgrenze vollziehen.

Die Brauerei Erdinger Weißbräu vergrößert sich in der Nachbarkommune Oberding. (Foto: oh)

Die 4,17 Hektar große Fläche, auf der eine Lagerhalle und Anlagen für die Abfertigung des Leergutes entstehen werden, soll im Flächennutzungsplan der Gemeinde Oberding als Industriegebiet deklariert werden, so schlägt es Oberding vor. Dagegen wehrt sich nun aber die Stadt Erding. Der Planungs- und Umweltausschuss forderte am Donnerstag, dass das Gebiet die Bezeichnung "Sondergebiet Brauerei" tragen solle. Dann habe die Stadt wieder ein Mitspracherecht, wenn sich die Lage eines Tages ändere und die Brauerei diese Fläche nicht mehr für eine Lagerstätte benötige. Denn die Erschließung dieser Fläche läuft über Erdinger Gebiet über die Franz-Brombach-Straße im Osten und über die Straße Am Kletthamer Feld im Süden. Würde beispielsweise eine Spedition eines Tages die Fläche übernehmen, müsste die Stadt Erding auf ihren Straßen die Auswirkungen des dann steigenden Verkehrs ertragen, erläuterte Bürgermeister Max Gotz (CSU) in der Ausschussitzung.

Die Stadt Erding und die Gemeinde Oberding wollen noch weitere Gespräche führen und die interkommunale Zusammenarbeit intensivieren, wie die Stadtverwaltung Erding in ihrer Vorlage schreibt. Dort heißt es, Erding und Oberding wollten zur Standortsicherung des Erdinger Weißbräu beitragen. Eine Industriegebiet böte der Brauerei einen "vielfältigen Entwicklungsspielraum", meint man in Oberding. Sie sei in der Nutzung der Fläche nicht auf die Lagerhaltung beschränkt. Von diesem Plan muss die Gemeinde Oberding nun jedoch Abstand nehmen, will sie dem Wunsch der Stadt Erding Folge leisten. Die beiden Kommunen werden weitere Abstimmungsgespräche führen.

© SZ vom 12.06.2010/ts - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: