Benefizaktion:Aktion Erbse auf dem Prüfstand

Benefizaktion: Von Samstag zu Samstag kamen mehr, um den Erbseneintopf zu essen. Ein Plus ist aber trotzdem nicht übrig geblieben.

Von Samstag zu Samstag kamen mehr, um den Erbseneintopf zu essen. Ein Plus ist aber trotzdem nicht übrig geblieben.

(Foto: Renate Schmidt)

Bayerisches Rotes Kreuz erwirtschaftet ein Minus

Von Antonia Steiger, Erding

Mehr als 75 000 Euro hat die Bundeswehr in Erding bei ihrer letzten Aktion Erbse im Jahr 2017 erzielt; das Geld wurde wieder an Organisationen verteilt, die Bedürftige in Stadt und Landkreis unterstützen. 2018 hatte das Bayerische Rote Kreuz (BRK) die Benefizaktion mit dem Verkauf von Erbseneintopf an den Adventssamstagen in Erding übernommen - mit völlig anderem Ergebnis: Am Ende kam ein Minus heraus. "Kein großes", wie die BRK-Geschäftsführerin Gisela van der Heijden bei einer Pressekonferenz am Mittwoch sagte. "Aber ein Minus." Jetzt überlegt das BRK, ob es die Aktion Erbse in diesem Jahr weiterführen möchte. Man wolle schon, sagten van der Heijden und der stellvertretende Kreisvorsitzende Jürgen Loher. "Aber wir müssen es prüfen."

"Wie können wir damit Geld verdienen?"

Die Aktion sei gut angekommen, stellten beide fest. Von Samstag zu Samstag hätten sich die Besucherzahlen erhöht. Den Erbseneintopf, den früher die Soldaten in der Truppenküche zubereitet hatten, gibt es für 3,50 Euro pro Portion. Doch die Zubereitung und Verteilung erfordere einen enormen Aufwand: kochen, aufbewahren, warmhalten, transportieren und verkaufen, zudem wurden am Grünen Markt Pavillons aufgestellt, und es gab Musik. Auch die Hauptamtlichen des BRK hätten ehrenamtlich mitgewirkt, sagte van der Heijden. Und trotzdem blieb kein Plus übrig. Auch das Benefizkonzert in der Stadtpfarrkirche sei gut angenommen worden, sagte Loher. "Der Rahmen hat uns gut gefallen. Jetzt müssen wir uns überlegen: Wie können wir damit Geld verdienen?" Das BRK hatte auf Straßensammlungen verzichtet, wie sie die Soldaten im Advent in Erding veranstaltet hatten. "Das passt nicht zu uns", sagte Loher.

Die Vertreter des BRK hatten bei der Pressekonferenz ihren Grundsatz dargelegt, den Menschen helfen zu wollen. Diesem Ziel seien alle Versuche untergeordnet, Gewinne zu erzielen, auch die Aktion Erbse. Viele Angebote brächten keine Erlöse, unter anderem die Angebote im Haus der Begegnung am Rätschenbach, dessen Trägerschaft die Stadt Erding dem BRK übergeben hatte. Die Zukunft der Aktion Erbse werde nun jedoch wohlwollend überprüft.

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