Süddeutsche Zeitung

Behördenverlagerung:Zentral, aber nicht barrierefrei

Gesundheitsamt soll vom Klinikum in die Lange Zeile umziehen

Von Florian Tempel, Erding

Das Gesundheitsamt und das Veterinäramt sowie weitere seit Jahren im Schwesternwohnheim am Klinikum untergebrachte Fachstellen des Landratsamts sollen ins Stadtzentrum, ins Widnmann-Palais in der Langen Zeile 10, umziehen. Am Freitag kamen Mitarbeiter des Gesundheitsamts und anderer Abteilungen zu einer Besichtigung der für sie gedachten neuen Räume in dem Denkmal geschützten Gebäude aus dem 18. Jahrhundert. Neben dem eigentlichen Palais sollen auch die moderneren Anbauten im Durchgangshof hinten raus Richtung Rossmayrgasse bezogen werden. Die bisherigen externen Mieter - die Süddeutsche Zeitung, eine Versicherungsagentur und die Hochschule für angewandtes Management - sind zwar noch drin, haben sich aber schon neue Räume gesucht und werden in den kommenden Monaten ausziehen. Trotz der beneidenswerten Lage im Herzen der Stadt gilt es vor dem Behördenumzug aber noch einige Probleme zu lösen.

Das Widnmann-Palais ist zwar insbesondere mit öffentlichen Verkehrsmitteln bestens zu erreichen - direkt vor dem Haus befindet sich eine Haltestelle für mehrere Stadtbuslinien -, doch es gibt ein großes Manko: Das Gebäude ist alles andere als barrierefrei. Vor den beiden Haupteingängen sind je drei Treppenstufen zu überwinden und es gibt keinen Aufzug ins Obergeschoss. Zudem erscheinen die Räumlichkeiten im Erdgeschoss für ärztliche Untersuchungen nur sehr bedingt geeignet.

Im August 2016 war zunächst bekannt geworden, dass das Widnmann-Palais vom Landratsamt wieder selbst gebraucht wird. Einige Zeit später wurde dann bekannt, dass das Schwesterwohnheim am Klinikum wieder ganz als Wohngebäude genutzt werden soll. Nun ist klar, wie beide Nachrichten zusammen gehören. Der Landkreis will seine Abteilungen im Schwesternwohnheim am Klinikum Platz abziehen, damit die Büros nach einem unproblematischen Umbau wieder als günstige Appartements genutzt werden können - auch und vor allem von Schülern der geplanten Gesundheitsakademie für Pflegekräfte. Derzeit gibt es nur 80 Appartements im Schwesternwohnheim, später sollen es wieder 200 sein.

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Quelle:
SZ vom 04.02.2017
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