Bauen in Wartenberg :Ende der Debatte ist in Sicht

Seit zwei Jahren wird über Bebauungsplan für zwei Häuser geredet

Von Gerhard Wilhelm, Wartenberg

Als sich Anfang 2017 der Dorfener Immobilienunternehmer Robert Decker entschlossen hatte, bei der Gemeinde Wartenberg eine Bauvoranfrage für zwei Mehrfamilienhäuser am Ortsrand an der Ecke Robert-Weise-Straße/Moosburger Straße einzureichen, hat er sich bestimmt nicht denken können, dass er zwei Jahre später immer noch nicht bauen darf. Zumal ihm das Landratsamt schon signalisiert hatte, dass er dort nach Paragraf 34 des Baugesetzbuches sein Bauvorhaben realisieren könne. Der Gemeinderat beschloss aber dann im Februar 2017, für die Fläche einen eigenen Bebauungsplan aufzustellen. Um eine "zu dichte Bebauung, die nicht dem Ortsbild entspreche", zu verhindern. Jetzt hat sich der Gemeinderat in seiner Sitzung am Mittwochabend in mehreren Abstimmungen auf zwei Gebäude mit zwei Vollgeschossen geeinigt mit jeweils 21 Meter Länge. Aus einem Mehrfamilienhaus wurden drei Reihenhäuser.

Dem Beschluss vorausgegangen waren mehrere Gemeinderatssitzungen und Gespräche des von der Gemeinde beauftragten Architekten Franz Pezold mit dem Bauherren. Auch im vorliegenden Entwurf hatte Pezold auf Wunsch des Gemeinderats noch einmal das Volumen des südlichen Gebäudes reduziert, nachdem es immer noch Bedenken gab, dass sonst zu massiv gebaut werde. Das nördliche Haus war zuvor schon auf eine Länge von 23,5 auf 21,40 Meter verkürzt worden. Im südlichen Gebäude senkte der Architekt die Bebauung auf ein Erdgeschoss (E) sowie ein Dachgeschoss (D) mit einem Kniestock von 1,45 Meter. Dort sank die Hauslänge sogar von 25 auf 21 Meter. Die Maximalzahl der Wohnungen wurde von 18 auf 12 gesenkt.

Den Reigen der Kritik eröffnete Christian Pröbst (CSU). Mit der Planung sei er zwar einverstanden, aber bei 21 Meter Länge würde drei schon sehr schmale Reihenhäuser entstehen, 23 Meter Länge seien besser. Zudem sollte man die selbe Traufhöhe bei beiden Gebäuden haben und nicht bei einem nur E+D. "So brauchen wir es nicht zu bauen", sagte er. Er regte an, das Dach im südlichen Haus flacher zu machen und dafür ein Obergeschoss ohne Schrägen errichten zu können. "Wir brauche nun mal mehr Wohnraum."

Fraktionskollege Josef Sedlmaier sah dies anders. Das nördliche Haus war ihm weiter zu hoch und die Bebauung für die Grundstücksgröße weiter zu massiv. Er sei schon auch für eine Nachverdichtung im Ort, aber diese müsse "verträglich" sein, und es müsse eine "gesund gewachsene Einheit" entstehen. Aber schon acht bis zehn Wohnungen dort seien sehr viel.

Eduard Ertl (Neue Mitte) bemängelte ebenfalls, dass es im südlichen Gebäude nun keine zwei Vollgeschosse mehr gebe. Man rede jetzt schon fünf Mal über den Bebauungsplan und solle endlich zum Schluss kommen. "Wir brauchen nur noch zwei bis drei Dinge zu regeln. Beide Häuser erhalten jeweils zwei Vollgeschosse, und dann passt es", sagte Ertl.

Die "zwei bis drei Dinge" wurden schließlich ein Einzelabstimmungen geregelt, nachdem zuvor die Anregung von August Groth (SPD), doch einen runden Tisch mit allen Beteiligten einzurichten, schnell vom Tisch war. Gegen die Planung des nördlichen Hauses stimmten nur drei Gemeinderäte. Ebenso viele Gemeinderäte sprachen sich gegen die Erlaubnis von Dachgauben bei diesem Haus aus. In der Debatte hatte sich Pröbst gegen die ursprünglich geplanten Dacheinschnitte ausgesprochen. Das zweite Vollgeschoss im südlichen Haus fand allgemeine Zustimmung, eine Länge von 23 Meter aber wurde (10:6) abgelehnt.

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