Bahnhof in Moosburg:Damit da was vorwärts geht

Bahnhof in Moosburg: Das in die Jahre gekommene Moosburger Bahnhofsgebäude ist schon seit langer Zeit alles andere als einladend. Da bei der Bahn diesbezüglich nichts vorwärts geht, denkt die Stadt darüber nach, das Haus zu kaufen.

Das in die Jahre gekommene Moosburger Bahnhofsgebäude ist schon seit langer Zeit alles andere als einladend. Da bei der Bahn diesbezüglich nichts vorwärts geht, denkt die Stadt darüber nach, das Haus zu kaufen.

(Foto: Marco Einfeldt)

Die Stadt Moosburg zieht in Erwägung, das marode Bahnhofs-Gebäude zu kaufen und in Eigenregie zu sanieren. Ein Architekt soll jetzt die Bausubstanz genau unter die Lupe nehmen

Von Alexander Kappen, Moosburg

Angang September übermittelte Bürgermeisterin Anita Meinelt (CSU) dem Stadtrat vom zuständigen Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn, dass diese nach wie vor "sehr interessiert" daran sei, ein neues Bahnhofsgebäude in Moosburg zu bauen. Voraussetzung sei jedoch die Verlängerung der Bahnsteige, die man von Dezember 2021 an braucht, weil dann längere Triebzüge zum Einsatz kommen. Doch die Stadt ist das Warten inzwischen leid und will jetzt "selbst tätig werden", sagt die Bürgermeisterin. Wie sie der SZ am Mittwoch bestätige, zieht die Kommune in Erwägung, das Gebäude zu kaufen und in Eigenregie zu sanieren.

Der bislang letzte Stand war, dass die Bahn das marode Gebäude an eine Investor verkaufen will, damit dieser das Bahnhofsgelände entwickeln kann. Die Stadt stand ständig mit der Bahn in Kontakt, "damit da was vorwärts geht", sagt Meinelt: "Das Gebäude wird ja nicht besser - so, wie das mittlerweile aussieht, ist das ja ein Drama." Die Kommune führte mit der Bahn schon in Gespräche, ob man nicht wenigstens Verschönerungsmaßnahmen an dem Gebäude vornehmen und ihm etwa einen neun Anstrich verpassen könnte. "Das würde schon klappen, das ist nicht das Thema", sagt die Bürgermeisterin. Nun aber will die Stadt gleich einen Schritt weiter gehen und fragte daher nach, ob es eine Möglichkeit gibt, das Gebäude selbst zu kaufen. Die Vertreter der Bahn waren laut Meinelt nicht abgeneigt. Unterstützung erhofft sie sich auch im Bundestag. Neben dem Freisinger Abgeordneten Erich Irlstorfer habe auch Florian Oßner (beide CSU), Abgeordneter des Wahlkreises Landshut Mitglied im Verkehrsausschuss, diesbezüglich "ein positives Feedback" gegeben.

Wichtig war aber erst mal, dass ein entsprechender Betrag im Moosburger Haushalt steht, mit dem die Stadt konkrete Verhandlungen mit der Bahn aufnehmen kann. Der Etat ist nun verabschiedet. Darin sind 160 000 Euro für den Bahnhof vorgesehen, wobei die Bürgermeisterin betont, dass dieser Betrag nicht nur für den Kauf des Gebäudes, sondern auch für weiterer Maßnahmen wie die Beauftragung eines Architekten vorgesehen sei: "160 000 Euro wird die Bahn von uns allein für das Gebäude ganz sicher nicht bekommen." Dass der Stadtrat, der alle weiteren Schritte beschließen muss, hinter der Sache stehe, belege die Tatsache, "dass die Position im verabschiedeten Haushalt drin steht". Allerdings sei man sich auch einig, "dass das keine Kostenfalle sein darf und das gesamte Paket realistisch darstellbar sein muss", so Meinelt. Das heißt: Die Investition muss sich im Wesentlichen über Mieteinnahmen refinanzieren.

Neben dem privat betriebenen Reiseservice, der sich bereits im Gebäude befindet und dessen Zukunft die Stadt als Eigentümerin des Hauses sicherstellen könnte, soll es nach Vorstellung der Bürgermeisterin darin künftig auch "wieder einen Laden geben, in dem man Zeitschriften, Snacks und Kaffee bekommt". Was Letzteren angeht, sind die Pläne sogar schon ziemlich konkret. Man wolle keine Plastikbecher verkaufen, sondern den Kaffee am liebsten in wiederauffüllbaren Bechern mit Moosburg-Logo ausschenken lassen. Aber das ist Zukunftsmusik. Noch, sagt Meinelt, stehe man ganz am Anfang. Ihr Wunsch sei es, das Gebäude nicht neu zu bauen, sondern zu sanieren, weil dann der Ticketschalter während der Arbeiten drin bleiben könnte und nicht in einen Container oder dergleichen ausgelagert werden müsste. Aber zunächst soll mit einem Architekten das Gebäude dessen Bausubstanz des unter die Lupe genommen werden, um einen Eindruck zu bekommen, was möglich ist und was das Ganze kostet. Ziel sei es, so die Bürgermeisterin, dass man kommendes Jahr eine konkrete Planung machen könne.

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