B388 vier Stunden gesperrt:Wie im Wilden Westen

Feuerwehr - Gefahrgutunfall
(Foto: Thomas Gaulke)

Viehtransporter umgekippt: Feuerwehr fängt Rinder ein

Als Cowboys haben sich am Montag Feuerwehrleute aus Taufkirchen und Inning am Holz sowie Polizeibeamte bewähren müssen. Wie die Polizeiinspektion Dorfen mitteilt, war kurz nach 13 Uhr ein 23-jähriger Mühldorfer mit seinem vollen beladenen Viehtransport, bestehend aus Lastwagen und Anhänger, auf der Kreisstraße ED 28 in südöstlicher Richtung unterwegs. Bei der Einmündung zur die B388 bog der Kraftfahrer nach rechts in Richtung Erding ab. Dabei bekam der Anhänger des Viehtransportes aus noch nicht abschließend geklärter Ursache Übergewicht und kippte nach links um. Zum Glück wurde dabei nur die Zugöse der Deichsel zwischen Lastwagen und Anhänger nach oben gebogen und deshalb kippte lediglich der Anhänger nach links um, während der Lastwagen mit sechs Rindern und dem Fahrer an Bord stehen blieb.

Weniger Glück hatten zwanzig Rinder im Anhänger. Rund zehn von ihnen fanden sich nach dem Unfall auf der Straße wieder, die restlichen Tiere mussten die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren Inning am Holz und Taufkirchen erst befreien. Dazu musste das Dach des Anhängers mittels schweren Geräts entfernen werden, damit die Tiere frei kamen.

Laut Kommandant Holger Müller von der Feuerwehr Taufkirchen hatte man vor den rund 800 Kilogramm schweren Rindern ordentlich Respekt, aber da die Tiere offenbar zunächst noch unter Schock gestanden seien, sei es zunächst kein Problem gewesen, sie in Schach zu halten. "Zum Glück gibt es noch Landwirte unter den Kollegen, die wissen, wie man mit den Tieren umgehen muss", sagt Müller, denn mit fortschreitender Zeit, bis ein Ersatztransporter ankam, seien die Rinder zunehmend unruhiger geworden. Nach tierärztlicher Prüfung aller Tiere konnten dann aber alle Rinder ihre Fahrt fortsetzen, wie die Polizei mitteilt. Beim Einladen mussten sich die Feuerwehrleute noch einmal allerdings als Cowboy bewähren, da manche Rinder sich widerspenstig zeigten.

Der entstandene Sachschaden wird auf insgesamt rund 25 000 Euro geschätzt. Neben den eingesetzten 30 Feuerwehrleuten waren zwei ortsansässige Tierärzte, sowie zwei Mitarbeiter des Veterinäramtes Erding vor Ort. Die B388 war für rund vier Stunden vollständig gesperrt.

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