Süddeutsche Zeitung

Austritt bei den Freien Wählern:"Dilettantisch und amateurhaft"

Aufgemuckt-Sprecher Falkenberg verlässt die Freie Wähler

Martin Falkenberg, Sprecher des Aktionsbündnisses "Aufgemuckt" aus Berglern, steigt bei den Freien Wählern aus. Aufgrund der für die Startbahngegner sehr unbefriedigenden Koalitionsverhandlungen mit der CSU verlässt Falkenberg die Wählergruppierung nach vielen Jahren Mitgliedschaft, wie es in einer Erklärung von "Aufgemuckt" heißt.

Er werde künftig als parteifreier und politisch unabhängiger Mensch seine Aufgaben bei Aufgemuckt wahrnehmen. "Seit 2005 setze ich mich doch sehr intensiv im Namen der Freien Wähler gegen den Bau einer dritten Startbahn ein und war nach der Wahl nun froh, dass in dieser Sache nach den vielen Jahren des Widerstandskampfes Ruhe einkehren sollte", heißt es in dem von Falkenberg verfassten Austrittsschreiben. Gerade in Berglern hätten die Wähler das Wahlversprechen - "Mit uns wird es keine dritte Bahn geben" - mit einem überragenden Wahlergebnis belohnt. Die Freien Wähler hätten hier, weit vor allen anderen Parteien (auch vor der CSU), die meisten Wählerstimmen erhalten. Doch "dies dankten uns nun Herr Aiwanger und seine Verhandlungsteilnehmer mit einem Verhandlungserfolg, den ich nur als dilettantisch und amateurhaft bezeichnen kann", schreibt Falkenberg.

Obendrein sei dieses Ergebnis auch noch als das maximal Erreichbare präsentiert worden, empört er sich. Aiwangers Ankündigung, man werde sich von der CSU nicht über den Tisch ziehen lassen, habe sich "als große Lachnummer entpuppt und den Vorsitzenden der FW als nicht ernst zu nehmenden Polit-Amateur und ungeeigneten Unterhändler seiner Wählerschaft entlarvt".

Auch bei der Kreisversammlung der Freien Wähler in Freising Mittwoch Abend gab es massive Kritik am Landesvorsitzenden.

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Quelle:
SZ vom 16.11.2018 / vo
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