Ausschuss für Bildung und Kultur:Vorreiter Dorfen

Erstes Gymnasium im Landkreis strebt Schulprofil Inklusion an

Das Gymnasium Dorfen kann das erste Gymnasium im Landkreis mit dem Schulprofil Inklusion werden. Der Landkreis als Sachaufwandsträger hat seine Zustimmung in der Ausschusssitzung für Bildung und Kultur am Mittwochnachmittag erteilt, nun muss nur noch das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus sein Einverständnis geben.

Die Chancen für das Gymnasium stehen gut, wenn man die Erläuterungen zugrunde legt, mit denen Schulleiterin Andrea Hafner im Ausschuss für die Zustimmung warb. Landrat Martin Bayerstorfer hatte ihr das Wort mit der Bemerkung erteilt, das Gymnasium Dorfen habe schon seit Jahrzehnten vorbildliche Arbeit auf diesem Sektor geleistet, es sei daher nur logisch und konsequent, diesen Schritt nun zu tun.

Hafner betonte, aufgrund der UN-Behindertenrechtskonvention sei eine Umsetzung der Inklusion eine zentrale Herausforderung aller Schulen. Als Schulleiterin sei sie in der Pflicht, bei der Schulentwicklung die inklusive Schule zu verfolgen. Das Gymnasium Dorfen betreue bereits mehrere Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf, zum Beispiel mit Autismus-Spektrum-Störung, Körperbehinderung, chronischen Krankheiten und dergleichen und kooperiere dabei mit dem Mobilen Sonderpädagogischen Dienst. Im gesamten Schulentwicklungsprozess habe die Inklusion einen hohen Stellenwert.

Immer wieder führe man auch Projekte mit Förderschulen wie dem Sonderpädagogischen Förderzentrum Dorfen und der St.-Nikolaus-Schule Erding und Einrichtungen für Menschen mit Behinderung wie dem Kloster Algasing und der Lebensgemeinschaft Höhenberg durch. Seit fast 20 Jahren sei am Gymnasium Dorfen das einwöchige Soziale Praktikum fest etabliert, in dem die Schüler der zehnten Klassen in verschiedenen sozialen Berufsfeldern Erfahrungen sammeln. Darüber hinaus ist das Gymnasium Dorfen aktives Mitglied im Inklusionsforum Taufkirchen.

Von der Anerkennung des Schulprofils Inklusion durch das Staatsministerium würde das Gymnasium Dorfen zudem profitieren: Zum einen bestünde die Aussicht auf Honorierung ihrer Initiativen auf dem Gebiet der Inklusion durch zusätzliche Anrechnung von Lehrerstunden, zum anderen seien durch den Austausch mit Inklusionsschulen der Region und durch die Einbindung von Lehrkräften für Sonderpädagogik ins Kollegium neue, wertvolle pädagogische Impulse zu erwarten, so dass ein noch professionellerer Umgang mit Schülern mit inklusivem Förderbedarf möglich sein werde.

"Wir erfüllen aus unserer Sicht die Voraussetzungen", sagte Hafner. Nach außen solle dabei deutlich werden, dass am Gymnasium Dorfen inklusiv gearbeitet werde. "Wir schärfen auch das Profil des Landkreises Erding in der Bildungsregion, dass allen Schülern alle Wege offenstehen." Zudem wolle das Gymnasium Dorfen noch stärker mit Behinderteneinrichtungen zusammen arbeiten. Der Schulfamilie sei es ein sehr großes Anliegen, dass Menschen mit Behinderung gleichberechtigt an der Schulen teilnehmen könnten; das Einvernehmen der Schulfamilie sei einstimmig erfolgt. Der Ausschuss stimmte dem Antrag ebenfalls einstimmig zu.

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