Aus Glas und Holz:Lichtaktive Fassade

Planer präsentieren in Oberding interessante Kombination

Ein Mehrfamilienhaus mit acht unterschiedlich großen Wohneinheiten will die Gemeinde in der Ortschaft Schwaig bauen und womöglich wird dieses Gebäude eine besondere Fassade erhalten. In der jüngsten Gemeinderatssitzung präsentierten die Planer unter anderem eine Holz-Glas-Kombination, deren Zwischenraum sich wie ein Gewächshaus aufheizt, was wiederum Energiekosten sparen hilft. Diese Alternative ist teurer als herkömmliche Lösungen, doch die Oberdinger Gemeinderäte waren nicht ganz abgeneigt. In einer der nächsten Sitzungen sollen die Planer Kostenschätzungen vorlegen.

Unter der Regie des Oberdinger Kommunalunternehmens Gemo-Ba will Oberding in der Ortschaft Schwaig, Wenzelberg, ein Mietshaus errichten mit Wohnungen zu 65 Quadratmetern und Appartements zu 35 Quadratmetern. Neben den herkömmlichen Varianten mit horizontalen und vertikalen Holzleisten, verwies Geschäftsführer Peter Aicher vom Planungsbüro Aicher-Projekt auf eine besondere Fassadenlösung: die lichtaktive Glas-Holz-Fassade. Dabei befinden sich speziell geriffelte Holzlatten hinter einer Glasscheibe. Im Zwischenraum entstehe durch Sonneneinstrahlung so etwas wie ein "Treibhauseffekt", das müsse man sich wie in einem Gewächshaus vorstellen, sagte Peter Aicher. Nach fünf bis acht Stunden werde die Wärme nach innen abgegeben, diese passive Energie gelte es zu nutzen. Aicher schätzt das Einsparergebnis bei den Energiekosten auf ein Drittel. Auch wenn diese Glas-Holz-Fassade um circa 50 000 Euro teurer sei als herkömmliche Holzfassaden, würde sich das lohnen: "Sie müssen nichts streichen, nichts erneuern, in zehn Jahren hat sich die Anschaffung abgezahlt." Im Übrigen gelte das Motto, beim sozialen Wohnungsbau möglichst billig zu bauen, schon lange nicht mehr. Zukünftig müsse darauf geachtet werden, möglichst nachhaltig zu bauen. Diese Fassade halte 70 bis 100 Jahre, so Aicher. Und sollte die Gemeinde das Gebäude einmal rückbauen wollen, dann fielen keinerlei Kosten für Sondermüllentsorgung an.

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