Auftakt:Neuer Wirt, neuer Bierpreis

Lesezeit: 3 Min.

Nach 26 Jahren löst Mario Pianka seinen Vater als Festwirt im Weißbräu-Zelt ab. Fahrgeschäfte und regionale Bands versprechen Unterhaltung beim Herbstfest

Von Korbinian Hartmann, Erding

Mit 37 Fahr- und Belustigungsgeschäften aller Art sowie 25 Verkaufsbuden wollen Schausteller die Erdinger in diesem Jahr auf das drittgrößte Volksfest Oberbayerns locken. Im Gegensatz zum Wechsel an der Spitze des Weißbräu-Zelts ist das aber keine Besonderheit. Nach 26 Jahren gibt Uwe Pianka das Amt des Festwirts an seinen Sohn Mario ab. "Mein Vater ist jetzt 63 Jahre alt und ich 31, daher war dieser Wechsel absehbar", so der neue Amtsinhaber, der in den vergangenen Jahren schon ganz vorne mitgearbeitet hat. "Da sich mein Vater nach und nach zurückzieht, war das jetzt auch keine große Sache."

Es kann losgehen: Das schicke Willkommensschild fürs Erdinger Herbstfest steht, ebenso das Riesenrad. (Foto: Renate Schmidt)

Unter die Zusammenarbeit ziehen die Piankas deshalb aber keinen Schlussstrich. "Solange es meinem Vater Spaß macht, hilft er weiterhin beim Aufbau und steht mir bei technischen Fragen zur Seite", so der Sohn. Ob er die 26-jährige Dienstzeit seines Vaters toppen kann, weiß er noch nicht. "Es wäre natürlich schön, so lange wie möglich als Festwirt im Weißbräu-Zelt zu arbeiten, zur Zeit macht es mir total Spaß." Daher sieht er seiner Aufgabe positiv entgegen.

Bis der Festzelt-Betrieb startet, müssen sich die Bürger noch bis Freitag gedulden, dann beginnt mit dem traditionellen Wiesn-Einzug das 78. Herbstfest. Neben den Schaustellern versammeln sich Musikkapellen, Festwirte, die Pferdegespanne der Brauereien und viele weitere Beteiligte um 16 Uhr am Schrannenplatz, um mit Schaulustigen die zehntägigen Feierlichkeiten einzuläuten.

Am Kinderkarussell werden noch schnell die Farben ausgebessert. (Foto: Renate Schmidt)

Im Festzelt des Stiftungsbräus wird Oberbürgermeister Max Gotz (CSU) anschließend das erste Fass Bier anzapfen. Er freut sich besonders auf den Kinderumzug am Donnerstag. "Es ist einfach schön anzusehen, wenn am Schrannenplatz die ganzen Luftballons in die Höhe steigen", sagte der Bürgermeister. Auch dem Bezirksmusikfest der Stadtkapelle Erding, die am zweiten Volksfestwochenende ihr 30-jähriges Jubiläum feiern, blickt Gotz freudig entgegen.

Wenn sich das Erdinger Weißbräu an den vergangenen Jahren orientiert, "rechnen wir im Festzelt mit etwa 4 000 Besuchern am Tag", sagte Wolfgang Kuffner, Marketing-Gesamtleiter der Privatbrauerei. Für die Festweiße, die das Unternehmen extra für das Herbstfest braue, liegt der Preis in diesem Jahr bei 8,10 Euro. Kuffner freut sich auch auf internationale Begegnungen im Festzelt. "Im vergangenen Jahr folgten Partner aus 39 Nationen unserer Einladung." Das traditionelle Treffen mit Sportlern aus dem Team Erdinger Alkoholfrei sei ebenfalls etwas Besonderes. "Die Athleten genießen mit uns die Abwechslung vom Trainingsalltag und das gemütliche Beisammensein", sagte der Marketingleiter.

Viel Abwechslung verspricht auch das breit gefächerte Programm: Am Sonntag, 2. September, findet an den Geislinger Ängern das Pferderennen des Erdinger Rennvereins statt, am folgenden Tag lädt der Landkreis die Senioren aus dem Stadtteil Erding ins Stiftungsbräu-Zelt ein. Fahrgeschäfte locken zwischen 13 und 18 Uhr mit ermäßigten Preisen. Im Stiftungszelt werden am Mittwoch auch die Mitarbeiter der Behindertenwerkstätte Erding bewirtet, die Senioren aus Altenerding und Langengeisling im Weißbräu-Zelt. Wenn am Donnerstag die Kinder maskiert durch die Innenstadt ziehen, sind die Preise in den Fahrgeschäften für die jüngsten Herbstfest-Besucher ermäßigt. Gesponsert wird die Veranstaltung von der Stadt Erding.

Walter H. Wegerer sorgt für ein schmuckes Stiftungszelt. (Foto: Renate Schmidt)

Am finalen Wochenende wird am 8. September im Stiftungszelt die Erdinger Schafkopfmeisterschaft ausgetragen, der letzte Volksfestsonntag wird dann mit einem Kickbox-Großkampf, einem Frühschoppen sowie abends mit einem Musik-Feuerwerk der Stadt Erding abgeschlossen.

Für musikalische Unterhaltung sorgen heuer wieder die Stadtkapelle sowie zahlreiche regionale Bands, darunter d'Moosner und d'Reichenkirchner. Patrik Goldes, Schlagzeuger der Erdinger Band Tetrapack, freut sich "schon das ganze Jahr auf die geile Stimmung, die von Anfang bis zum Schluss am Herbstfest herrscht." Die siebenköpfige Gruppe tritt heuer zum dritten Mal auf dem Herbstfest auf. "Wir freuen uns schon das ganze Jahr, dass wir wieder auf unserem Heimatvolksfest spielen", sagt der Schlagzeuger. Die Gäste erwarte ein bunter Musik-Mix für Jung und Alt. "Von Rockklassikern von AC/DC über Mallorca-Schlager bis hin zu aktuellen Hits aus den Charts ist alles vertreten." Auch auf individuelle Musikwünsche aus dem Publikum versuche man einzugehen, sofern man die Lieder beherrsche, so Goldes.

Bürgermeister Max Gotz wünscht sich, dass es keine ernsteren Vorfälle gibt. "Ich hoffe, dass wir am letzten Sonntag beim Feuerwerk gemeinsam sagen können: Schee war's, es ist nichts passiert."

© SZ vom 29.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: