Architektur:Bewahren und bereichern

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Die Architektur des Sophienhospiz Freising-Erding besticht durch die halbrunde Form.
Die Architektur des Sophienhospiz Freising-Erding besticht durch die halbrunde Form. (Foto: Landratsamt Erding)

Der Landkreis Erding vergibt den Fassadenpreis für gelungene Architektur. Die Kategorien reichen von „Denkmal“ bis „Neubau gewerblich“.

Von Regina Bluhme, Erding

Der Landkreis Erding hat zusammen mit dem Kreisverein für Heimatschutz und Denkmalpflege Landkreis Erding zum 35. Mal die Fassadenpreise für besonders gelungene Neubauten und Sanierungen vergeben. Die Preisträger innerhalb von vier unterschiedlichen Kategorien sind das Sophienhospiz Freising-Erding, das Dorfener Rathaus, die Mittelschule am Lodererplatz in Erding und das alte Pfarrhaus Unterhofkirchen.

Den Vergabekriterien liegen laut Landratsamt folgende Aspekte zugrunde: Das Erscheinungsbild eines Bauwerks oder Gebäudekomplexes soll insbesondere hinsichtlich seiner Fassadengestaltung, der verwendeten Baumaterialien, der Qualität und Technik der Ausführung sowie der Farbgebung das Orts- und Landschaftsbild „in vorbildlicher Weise bewahren, ergänzen und bereichern“.

Das neue Dorfener Rathaus bei der Eröffnung.
Das neue Dorfener Rathaus bei der Eröffnung. (Foto: Renate Schmidt/Renate Schmidt)
Ein Sanierungsbau als "Zukunftsträger": Die Mittelschule am Lodererplatz in Erding.
Ein Sanierungsbau als "Zukunftsträger": Die Mittelschule am Lodererplatz in Erding. (Foto: Renate Schmidt)
Erster Platz in der Kategorie Denkmal: Das alte Pfarrhaus in Unterhofkirchen.
Erster Platz in der Kategorie Denkmal: Das alte Pfarrhaus in Unterhofkirchen. (Foto: Landratsamt Erding)

Für die Gruppe „Gebäudeerhalt/Sanierung“ geht der Fassadenpreis an die Große Kreisstadt Erding für die Gesamtsanierung der Mittelschule am Lodererplatz. „Schulen als Orte der Bildung, sind Orte der Zukunft“, schreibt das Landratsamt. Und der prämierte Schulbau sei als Sanierungsbau „Zukunftsträger.“ Geplant wurde die Sanierung des Schulbaus aus den 70er-Jahren von Grotz Architekten. Die Große Kreisstadt Erding habe das Gebäude vorbildlich saniert, um den Bestandsbau nachhaltig zu erhalten und als zeitgemäßen Schulbau fortzuführen, heißt es in einer Pressemitteilung weiter.

In der Kategorie „öffentliche Neubauten“ erhält die Auszeichnung die Stadt Dorfen für das neu erbaute und 2019 offiziell eröffnete Rathaus. Gewürdigt wird der Neubau des Rathauses im historischen Altstadtensemble, der sich gekonnt in die Altstadt einfüge. Das Rathaus Dorfen sei „eine architektonische Meisterleistung“, innen modern und die Fassade perfekt eingegliedert in das einmalige Stadtbild von Dorfen. Geplant wurde der Bau von den Dienzinger Architekten.

Das barocke Pfarrhaus sei ein historisches Zeugnis der Gesellschaft und der Baukultur

Der Fassadenpreis in der Kategorie „Neubau gewerblich“ wird an die Sophienhospiz GmbH vergeben. Die Initiative für den Bau war 2018 von Familie Folger aus Freising ausgegangen. Auf einem von der Stadt Erding auf Erbpacht zur Verfügung gestellten Areal konnte das Hospiz errichtet werden. Der Erdinger Karl Käser hatte das Grundstück einst der Stadt vererbt. Das halbrunde, 2023 fertiggestellte Gebäude mit Terrassen und angrenzendem Garten bietet zwölf Menschen Wohnraum für die letzten Tage ihres Lebens und wurde von Architekt Edwin Effinger geplant.

Innerhalb der Gruppe „Denkmal“ geht der Preis an das alte Pfarrhaus Unterhofkirchen. Das barocke zweigeschossige Pfarrhaus wurde zwischen 1740 und 1747 mit Mansardenwalmdach errichtet und ist ein geschütztes Baudenkmal in der Gemeinde Taufkirchen/ Vils. „Denkmalbauten wie das alte Pfarrhaus von Unterhofkirchen sind historisches Zeugnis unserer Gesellschaft und ihrer Baukultur“, schreibt das Landratsamt.

Der Preis soll den Blick von Bauherrn, Hauseigentümern und Architekten schulen

Der Fassadenpreis wurde 1986 von Altlandrat, Staatsminister a. D. Hans Zehetmair, ins Leben gerufen, um bei künftigen Bauherren, bei Eigentümern eines sanierungsbedürftigen oder denkmalgeschützten Gebäudes und auch bei den Architekten und Architektinnen „den sensiblen Blick auf den Umgang mit Bauveränderungen beziehungsweise Neubauten zu schulen“. 

Baufertigstellungen und Sanierungen, die 2024 abgeschlossen werden, können von Gemeinden und Privatpersonen ab Januar 2025 an Kreisheimatpflegerin Sandra Angermaier unter sandra.angermaier@lra-ed.de mit Beschreibung und Fotovorlagen gemeldet werden.

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