Archäologie in Erding: Teure Fundstücke

Der Archäologische Verein Erding will mit einer Unterschriftensammlung dafür sorgen, dass Grundstückseigentümer bei den Grabungskosten entlastet werden. Die Stadt unterstützt die Aktion.

Archäologische Funde bei Bauprojekten sind in Erding sehr häufig und sie können Grundeigentümer teuer zu stehen kommen, denn die Kosten für Grabungen müssen sie selbst tragen. So sieht es auch nach einer geplanten Novelle das Bayerische Denkmalschutzgesetz weiterhin vor. Der Archäologische Verein Erding (AVE) hält das für falsch und hat mit Unterstützung der Stadt eine Unterschriftensammlung gegen den Entwurf gestartet. Die Unterschriftenliste liegt noch bis 7. Februar im Rathaus und im Museum Erding aus.

Die Stadt Erding unterstütze "aktuelle Bestrebungen, kommunale und private Bauherren bei bauvorgreifenden archäologischen Ausgrabungen finanziell zu entlasten", so Oberbürgermeister Max Gotz jüngst in einer Pressemitteilung. Kritisiert wird das "Veranlasserprinzip": Diesem zufolge muss der Bauherr die Kosten für die vorherige wissenschaftliche Untersuchung, die Bergung von Funden und die Dokumentation der Befunde tragen, "soweit ihm das zuzumuten ist". Die "Praxis führt regelmäßig - nicht nur in Erding - zu großem Unmut und Unverständnis", erklärt Museumsleiter Harald Krause, selbst Archäologe. Die Kosten erreichten schnell fünfstellige Beträge und seien kaum kalkulierbar. In der Folge schwinde die Akzeptanz staatlicher Bodendenkmalpflege.

Die Unterschriftenlisten des Archäologischen Vereins Erding (AVE) liegen bis Dienstag, 7. Februar, an der Information im Rathaus Erding und im Museum Erding aus. Auf seiner Homepage (www.archaeologischer-verein-erding.de) stellt der AVE weitere Infos zum Thema, Lösungsvorschläge und Listen zum Download bereit. Die Unterschriften werden am 7. Februar an den bayerischen Wissenschaftsminister Markus Blume übergeben.