Arbeitserlaubnis:Helferkreis schreibt an Landrat Bayerstorfer

In einem Brief hat sich jetzt der Helferkreis "Starke Hände Gemeinde Oberding" an Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) gewandt. Zum Inhalt wollte sich die Helferkreisvorsitzende, die Oberdinger Gemeinderätin Andrea Hartung, am Montag nicht äußern. Nur so viel: Die Helfer bitten Bayerstorfer, mehr Arbeitsgenehmigungen für Flüchtlinge zu ermöglichen.

Es sei für den Helferkreis, der die Flüchtlingsunterkunft in Aufkirchen betreut, schwer auszuhalten, "anzusehen, wie junge Männer zum Nichtstun verurteilt sind", erklärt Hartung. Es gelte zu verhindern, dass diese in eine "Spirale aus Depression und Aggression" gerieten. Mit der Verlegung von vier Familien aus der Oberdinger Unterkunft nach München Mitte Mai hätten die Helfer auch erfahren, dass dort ein Familienvater recht schnell Arbeit gefunden habe - was nach Ansicht des Helferkreises im Landkreis Erding wohl nicht so reibungslos geklappt hätte. Die Familien hatten die Unterkunft in Aufkirchen verlassen müssen, weil ein vorbestrafter Sexualtäter dort untergebracht worden war. Mittlerweile sitzt der Mann in U-Haft, da er gegen eine der Auflagen verstoßen hat. Offenbar wurden die Plätze der vier Familien, insgesamt waren es elf Personen, noch nicht nachbelegt. Wie bei der Regierung von Oberbayern zu erfahren ist, sind von den 108 Plätzen in Aufkirchen derzeit "knapp 90" belegt. "Aus organisatorischen Gründen ist bei Asyl-Unterkünften im Regelfall keine vollständige Belegung aller Betten planbar", informiert Pressesprecher Martin Nell. Der Oberste Rechnungshof gehe bei Gemeinschaftsunterkünften schon bei einer 85-prozentigen Belegung von einer vollständigen Auslastung aus, fügt er hinzu. Weiterhin halten Aktive des Helferkreises Kontakt zu den Flüchtlingsfamilien. Gitti Handorf zum Beispiel begleitet eine alleinerziehende Mutter mit einer sechsjährigen Tochter. Für die beiden sucht der Helferkreis im Gemeindebereich Oberding ein Zimmer. Das Mädchen hätte für Herbst einen Vorschulplatz in der Katharina-Fischer-Schule in Erding sicher. Für das Kind, das auf der Flucht Schreckliches erlebt hat, wäre das Vorbereitungsjahr ein große Chance, betont Handorf. In München, wo Mutter und Tochter jetzt leben, sei es nahezu unmöglich einen Platz in einer Einrichtung zu ergattern.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: