Anne-Frank-Gymnasium in Erding:Dreifachturnhalle inklusive Allwetterplatz

Anne-Frank-Gymnasium in Erding: Für den Neubau muss nur die Halle ganz links abgerissen werden. Die verbleibenden zwei folgen mit dem Erweiterungsbau für das Gymnasium.

Für den Neubau muss nur die Halle ganz links abgerissen werden. Die verbleibenden zwei folgen mit dem Erweiterungsbau für das Gymnasium.

(Foto: Renate Schmidt)

Der Ausschuss für Bauen und Energie des Kreistags billigt einstimmig die Planung: Das Gebäude wird in den Boden versenkt und bekommt auf dem Dach eine große Spielfläche

Von Gerhard Wilhelm, Erding

Die geplante Dreifachturnhalle am Anne-Frank-Gymnasium (AFG) ist einen großen Schritt weiter. Der Ausschuss für Bauen und Energie des Kreistags hat in seiner Sitzung am Mittwoch der durch die Architekturbüros Stadtmülller, Burkhardt, Graf und F64 vorgestellten Planung zugestimmt. Es handelt sich um eine im Boden versenkte Halle mit einem separaten Zugang für die externe Vereinsnutzung. Auf dem Dach soll zudem ein Allwetterplatz mit einer vier Meter hohen Glaswand entstehen. Nach dem vorgelegten ersten vorläufigen Zeitplan könnte die Halle mit Beginn des Schuljahres 2022/23 in Betrieb gehen.

Dass die AFG-Turnhallen, es handelt sich um drei Einzelgebäude, in die Jahre gekommen sind und durch eine neue Dreifachturnhalle ersetzt werden sollen, ist schon länger unstrittig. Die älteste Halle wurde 1960/61 gebaut, die zweite 1968/69 und die jüngste ist Baujahr 1976/77. Eine Vorplanung durch ein Erdinger Ingenieurbüro war bereits im Januar 2016 im Bauausschuss vorgestellt und einstimmig befürwortet worden. Mit Beginn des Schuljahres 2019/20 sollte sie fertig sein. Die Umsetzung gestaltete sich aber als unerwartet schwierig, da sich die Stadt Erding mit einer Einmalzahlung finanziell beteiligen wollte, um im Gegenzug Belegungsrechte für die Stadtvereine zu erhalten. Eine kommunale Beteiligung an einer staatlichen Schule erwies sich zunächst aber nicht ganz einfach. Die Regierung von Oberbayern hatte Bedenken bezüglich staatlicher Fördermittel. Die Bezirksregierung stellte zudem den Neubau der Dreifachhalle an sich in Frage und verlange eine Wirtschaftlichkeitsberechnung, dass ein Neubau günstiger als eine Sanierung der bestehenden Hallen sei. Ohne einen solchen Nachweise gebe es sonst keine staatlichen Zuschüsse. Im Juni stand das Projekt deshalb auf der Kippe.

Erst nach weiteren Gesprächen mit der Regierung von Oberbayern konnte Landrat Martin Bayerstorfer Ende Juli Entwarnung geben. Die Regierung verlange kein neues Gutachten, die Stadt Erding könne sich finanziell am Bau beteiligen und werde dafür einen exklusiven Nutzungsvertrag erhalten, die Förderung durch die Regierung von Oberbayern werde sich um maximal 50 000 Euro verringern. Mit welchem Betrag sich die Stadt einbringt, ist laut Landrat Bayerstorfer noch Verhandlungssache.

Vorgestellt wurde die Planung durch Martin Kopp vom Büro F64. Geschäftsführer Kopp erläuterte, dass die Turnhalle, obwohl der Boden im Untergeschoss liegt, barrierefrei über das Treppenhaus zum bestehenden Pausenhof zu erreichen sei. Umkleiden, Toiletten, Lehrerzimmer, ein Konditionsraum und die Heizung liegen ebenfalls im Untergeschoss - im Anschluss an den etwas vertieften Streifen vor dem bestehenden Schulgebäude. Vereinsmitglieder sollen die Halle nur über einen Zugang am Hof betreten. Der Allwetterplatz auf dem Dach mit einer Fläche von rund 25 auf 47 Meter soll nicht öffentlich zugänglich sein. Da in der Halle nur trainiert werden soll, besitzt sie keine Tribüne.

Die Kreisräte waren mit der Planung im Großen und Ganzen einverstanden, es gab nur Detailfragen. Zum Beispiel, wie es mit dem Sonnenschutz aussehe, da die Turnhalle nach Süden eine Glasfassade mit hohen Fenstern haben soll, und wie man das Glas in der Turnhalle und die als Schallschutz dienende Glaswand auf dem Dach putzen könne. Bedenken gab es bei der Entwässerung des Allwetterplatzes auf dem Dach. Kopp versicherte, dass es durch das einprozentige Gefälle des Platzes zu den Längsseiten keine Probleme geben werde.

Dem Anne-Frank-Gymnasium und den Vereinen sollen während der Bauphase immer mindestens zwei Hallen zur Verfügung, wie Kopp sagte, da im Rahmen des Neubaus nur eine Halle abgerissen werden muss und die verbleibenden zwei Hallen erst dann einem Erweiterungsbau mit Klassenzimmern und einer Mensa für das Gymnasium weichen müssen, wenn die Dreifachturnhalle in Betrieb gegangen ist.

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