Angeln in Bayern:Schwarzfischen kann teuer werden

Angeln in Bayern: Angler müssen viel Wissen über den Umgang mit Fischen büffeln, bevor sie ihr Hobby ausüben dürfen.

Angler müssen viel Wissen über den Umgang mit Fischen büffeln, bevor sie ihr Hobby ausüben dürfen.

(Foto: Harry Wolfsbauer)

Vor dem Besitz des Anglerscheins steht Büffeln und eine Prüfung mit 60 Fragen

Wer sich einen Fisch selber angeln will, der braucht einen gültigen Fischereischein, auch umgangssprachlich Anglerschein genannt. Wer ohne ihn erwischt wird, dem drohen hohe Strafen: eine Geldstrafe oder sogar eine Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren. Nur wer sein 18. Lebensjahr vollendet hat und sich nur kurzfristig in Deutschland aufhält und keinen Wohnsitz hier unterhält, darf einen Fischereischein auch ohne Fischerprüfung beantragen. Diese Regelung betrifft eher Touristen. Keine Prüfung müssen aus Personen machen, die in der Zeit vom 1. Januar 1971 bis zum 31. August 1986 die Fischerei beruflich ausgeübt haben (Berufsfischerei) und einen Fischereischein besitzen.

Angeln ist in Bayern, ohne dafür einen Angelschein zu besitzen, somit kaum möglich. Die Prüfung ist Pflicht. Und die ist durchaus anspruchsvoll. Der erste Schritt zum Fischereischein, um in Bayern angeln zu können, ist der Angelkurs für Anfänger. Hier wird alles Wichtige zur Fisch- und Gewässerkunde sowie zu den unterschiedlichen Fanggeräten vermittelt. Neben der Theorie gibt es auch praktische Elemente. Oftmals gibt es ein Stempelsystem, sodass der Teilnehmer in jeder Stunde anwesend sein muss. In der Regel muss er an 30 Präsenzstunden teilnehmen. Danach erfolgt die Fischerprüfung zum Angeln. Diese muss seit einiger Zeit online über den Verwaltungsservice des Landes Bayern abgelegt werden. Dies geschieht an einem Prüfungs-PC in den Lokalen, mit denen der Landesangelverein Beziehungen unterhält. Für Erdinger ist das Lokal in Freising.

Die Fischerprüfung selber besteht aus fünf Fachgebieten mit je zwölf Fragen. Insgesamt dürfen lediglich 15 Fehlerpunkte erreicht werden. Zu jeder Frage gibt es drei Antwortmöglichkeiten bereit, wovon jeweils nur eine davon richtig ist. Eine davon könne lauten: "Was versteht man unter einem Schwarzreuter?" Zur Auswahl stehen a) Zwergform des Seesaiblings, b) Standortvariante der Regenbogenforelle oder c) Hochgebirgsform der Bachforelle. Der vorbereitende Angelkurs kostet etwa 150 Euro. Angeln in Bayern ist lebenslang möglich, denn der Angelschein wird auf Lebenszeit ausgestellt. Dieser kostet noch einmal 35 Euro. Die Prüfung selber kostet 30 Euro. Ein Jahresfischereischein für Touristen schlägt mit 7,50 Euro zu Buche. Wer noch jung ist und in Bayern lebt, muss fünf Euro für den Jugendfischereischein zahlen. Hinzu kommt aber dann noch die Fischereiabgabe, die alle fünf Jahre bezahlt werden muss in Höhe von 40 Euro. Die Fischereiabgabe kann auch auf Lebenszeit in einem Betrag gezahlt werden. Angeln in Bayern mit unbegrenzter Gültigkeit kostet 300 Euro, wenn die Fischereiabgabe mit 14 Jahren bezahlt wird. Sie wird günstiger, je älter der Angler ist. Bei einer 45-jährigen Person beträgt sie beispielsweise nur noch 160 Euro.

Die richtige Antwort zur Prüfungsfrage ist übrigens a).

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