Am Moosinninger Badeweiher:Positives Fazit nach gelungener Übung

Die DLRG Erding probt mit Unterstützung des Tauchsportvereins TSC Barracuda und der Rettungshundestaffel Oberbayern den Ernstfall. Ein Zeltlager mit Kindern und Jugendlichen wird von einer Gewitterfront überrascht und es gibt Verletzte und Vermisste

Von Florian Kistler, Moosinning

Es ist ein Szenario, von dem alle hoffen, dass es niemals eintritt. Ein Zeltlager mit Kindern und Jugendlichen am Moosinninger Badeweiher wird durch eine Extremwetterlage beschädigt. Anschließend zieht eine Gewitterfront auf und in das Lager schlagen mehrere Blitze ein, woraufhin einige Kinder und Betreuer schwer verletzt werden und traumatisiert umherirren.

Glücklicherweise fand dieses Ereignis so nur auf dem Papier statt. Um dennoch vorbereitet zu sein, probte die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Erding mit Unterstützung des Tauchsportvereins TSC Barracuda Erding und der Rettungshundestaffel Oberbayern vom Bundesverband Rettungshunde (BRH) vergangenen Samstag genau diesen Ernstfall.

Gemeinsame Rettungsuebung

Die Aufgaben der eingesetzten Rettungskräfte waren vielfältig: Mit dazu gehörte unter anderem die Bergung einer schwer verletzten Person in schwierigem Umfeld.

(Foto: Stephan Görlich)

Das Ufer und der Badeweiher wurden nach vermissten Personen abgesucht, zwei Leichensuchhunde aus Aschheim und Hochbrück halfen. "Das ist das erste Mal, dass wir mit Hunden zusammenarbeiten", sagte Übungsleiter und Vorsitzender der DLRG Erding, Stefan Miklos.

Wie die Arbeit mit den Tieren genau funktioniert, erklärte Fabian Puchelt von der BRH Rettungsstaffel Oberbayern. "Die Hunde fahren auf den Booten mit und wittern dort den Leichengeruch, der gasförmig aus dem Wasser aufsteigt und sich auf der Wasseroberfläche hält", sag Puchelt. "Anschließend wird dieser Bereich mit einem GPS-Gerät markiert und die Rettungstaucher können ihre Arbeit beginnen." Der Leichengeruch wurde bei der Übung von einem großen Tuch aus der Pathologie herbeigeführt, welches zuvor im Wasser versenkt wurde.

Gemeinsame Rettungsuebung

Auch der gemeinsame Einsatz von Tauchern und Leichenspürhunden wurde trainiert.

(Foto: Stephan Görlich)

Neben weiteren Rettungseinsätzen in der Nähe des Badeweihers war auch die Bergung von verunglückten Rettungstauchern ein Teil der mehrstündigen Übung. Parallel dazu suchten Einsatzkräfte in der nahe gelegenen Kiesgrube nach vermissten Personen. Hierbei wurden die Helfer von einem Rettungshund unterstützt. Hundeführer Gerhard Schuller und seine beiden Truppfrauen zeigten sich zufrieden mit der Schnelligkeit, mit der die "Verletzten" gefunden und versorgt werden konnten.

Gemeinsame Rettungsuebung

Die Versorgung verletzter Personen gehörte ebenfalls zu den Übungen.

(Foto: Stephan Görlich)

Ein positives Gesamtfazit zog auch Einsatzleiter Herbert Aiblinger nach der Übung: "Am Anfang war es zwar ein wenig chaotisch, doch für eine Übung lief es meiner Meinung nach optimal", sagte Aiblinger. "Da das Team in dieser Konstellation noch nie zuvor zusammengearbeitet hat, kann man insgesamt von einem super Ergebnis sprechen."

Auch Übungsleiter Miklos konnte den Worten seines Kollegen nur zustimmen. "Die Kommunikation und die Patientenversorgung hat wirklich gut funktioniert. Fehler passieren natürlich immer einmal, aber deshalb üben wir diese Szenarien ja auch", sagte Miklos.

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