Alois Schießl bleibt Vorsitzender:Auf eine gute Zusammenarbeit

Alois Schießl bleibt Vorsitzender: Alois Schießl leitet weiterhin die Wasserwacht.

Alois Schießl leitet weiterhin die Wasserwacht.

(Foto: Privat)

Nach internen Querelen schauen die Kreisverbände von BRK und Wasserwacht nach vorn

Von Philipp Schmitt, Erding

Nach internen Querelen zwischen dem Erdinger Kreisverband des Bayrischen Roten Kreuzes (BRK) und der Wasserwacht haben sich die Wogen wieder geglättet. Bei der Jahreshauptversammlung der Kreiswasserwacht am Donnerstag im Blumenhof in Erding saßen der neue Vorsitzende des BRK-Kreisverbands, Franz Hofstetter, und Siegfried Ippisch von der Wasserwacht nebeneinander und gingen betont freundlich miteinander um. Alois Schießl, seit zwölf Jahren Kreischef der Wasserwacht, wurde bei der Versammlung für sein Amt wiedergewählt. Schießl und Hofstetter kündigten an, eine gute Teamarbeit zu beginnen.

Bei der Wahl des BRK-Kreisverbands-Vorsitzenden vor wenigen Wochen in Lengdorf hatte es noch Unstimmigkeiten vor gegeben. OB Max Gotz (CSU), der vorher diesen Posten inne hatte, hatte Hofstetter als seinen Nachfolger vorgeschlagen. Ippisch hatte mit Unterstützung einiger Ehrenamtlicher ebenfalls kandidiert. Traditionell bekleiden Politprofis dieses Amt, früher waren es Landräte. In dieser Tradition wäre Hofstetter als Bürgermeister von Taufkirchen und Bezirksrat der logische Nachfolger gewesen. Ippisch und seine Verfechter waren der Ansicht, es müsse ein Ehrenamtlicher, jemand aus den eigenen Reihen sein. Bei der Marathon-BRK-Hauptversammlung, die bis 1.30 Uhr dauerte, wurde schließlich Hofstetter mit 232 von 383 Stimmen deutlich gewählt. Am Donnerstag schien das vorerst der Vergangenheit anzugehören und die Beteiligten betonten, nach vorne schauen zu wollen.

Siegfried Ippisch wurde am Donnerstag mit der goldenen BRK-Ehrennadel für seine Verdienste bei der Wasserwacht geehrt, und Alois Schießl wurde für weitere vier Jahre als Kreischefs der Wasserwacht bestätigt. Hofstetter bot den Vertretern der Kreiswasserwacht und der Ortsgruppen in seinem Grußwort symbolisch die Hand für eine gute Teamarbeit in Zukunft, was Schießl gerne annahm: "Wir werden die Hand ergreifen und freuen uns auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit". Er machte aber deutlich, dass es "schon richtig" gewesen sei Ippisch aufzustellen, dass hätten Reaktionen gezeigt. "Aber wir akzeptieren die demokratische Entscheidung der Versammlung", sagte Schießl. Auch Hofstetter schlug versöhnliche Töne an. Er sei von Gotz gefragt worden und habe "gerne kandidiert hat", weil er das BRK und die Wasserwacht aus Überzeugung unterstütze, sagte er. Sein Lebensziel sei das Amt aber nicht gewesen und ihm sei auch nicht bewusst gewesen, dass seine Kandidatur zu einer Konfrontation mit der Wasserwacht führe. Nun müsse aber nach den Querelen "ein Schlussstrich gezogen und nach vorne geblickt werden."

Gesagt, getan: Hofstetter sagte, im BRK-Kreisvorstand werde das "enorme Engagement" der Wasserwacht wahr- und ernstgenommen. Nun müsse man gemeinsam Projekte planen und über größere Anschaffungen und Vorhaben diskutieren. "Wir werden da vernünftige Wege finden. Ich hoffe, mit euch und einem schlagkräftigen Team in guter Zusammenarbeit vertrauensvoll in die Zukunft gehen zu können", sagte Hofstetter und erntete Applaus von den Vertretern der Wasserwacht.

Schießl teilte mit, dass im vergangenen Jahr 370 Aktive 11 094 Stunden Dienst geleistet haben. Zudem wurden 35 000 Stunden in Aus- und Weiterbildung, Schwimmkurse und die Wartung der Stationen und Geräte investiert. Der Umbau des nun wieder ganz geöffneten Freizeitgeländes am Kronthaler Weiher sei mit Unterstützung der Stadt Erding gut gelungen. Schießl rechtfertigte auch die Investitionen für die dortige Station und für die Einstellhalle für Fahrzeuge, die nötig gewesen seien. Traurig sei Schießl aber wegen der drohenden Auflösung der vor 39 Jahren gegründeten Neuchinger Ortsgruppe, weil keine neue Vorstandschaft gefunden werde. Schießl und der stellvertretende Vorsitzende der Wasserwacht Oberbayern Claus Hieke waren sich einig, dass die Ortsgruppe unterstützt und Maßnahmen gegen den Nachwuchsmangel in die Wege geleitet werden müssten. "Wir möchten nicht noch eine Ortsgruppe verlieren", sagte Schießl. Der Kreiswasserwacht gehören 1150 Mitglieder an. Ortsgruppen gibt es in Erding, Dorfen, Finsing, Langenpreising, Wörth und - noch - in Neuching.

Für frischen Wind bei der Nachwuchsarbeit sollen die neuen Jugendleiterinnen Isabel Lindner, Eva Wimmer und Franziska Kroll sorgen. Schießl dankte den Mitarbeitern der Ortsgruppen, der BRK-Kreisgeschäftsstelle und den Spendern für die gute Arbeit und Unterstützung der ehrenamtlichen potenziellen Lebensretter. "Wir werden die nächsten Jahre wieder Gas geben und versuchen, alle Ortsgruppen gut zu vertreten," sagte Schießl vor dem obligatorischen dreifachen Wasserwachtsgruß "Patsch Nass".

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: