Agentur für Arbeit Erding:Deutlich mehr Arbeitslose als vor einem Jahr

Agentur für Arbeit Erding: Die Corona-Pandemie zeigt Wirkung: Im Februar waren gut 40 Prozent mehr Menschen im Landkreis arbeitslos als vor einem Jahr.

Die Corona-Pandemie zeigt Wirkung: Im Februar waren gut 40 Prozent mehr Menschen im Landkreis arbeitslos als vor einem Jahr.

(Foto: Renate Schmidt)

2568 Bürger im Landkreis haben im Februar eine Stelle gesucht - 784 mehr als im Februar 2020

Der Arbeitsmarkt ist gezeichnet von Auswirkungen der Corona-Pandemie. Die Arbeitslosigkeit liegt mit 3,1 Prozent im gesamten Agenturbezirk, zu dem die Landkreise Erding, Freising, Ebersberg und Dachau gehören, deutlich höher als vor einem Jahr (2,2 Prozent). Aber auch das winterliche Wetter hat sich in den vergangenen Wochen ausgewirkt, denn in den Außenberufen konnte nicht gearbeitet werden. Drastisch fällt der Vergleich der Zahlen mit denen vom vergangenen Jahr aus: 11 506 Menschen waren im Februar im gesamten Agenturbezirk arbeitslos gemeldet. Das sind knapp 3500 mehr als vor einem Jahr, und das entsprecht einer Zunahme um mehr als 40 Prozent. Analog die Zahlen für den Landkreis Erding: Im Februar waren 2568 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 784 mehr als vor einem Jahr. Das entspricht einer Steigerung um 43,9 Prozent. Die Arbeitslosenquote lag im Februar bei 3,0 Prozent. Aber es gibt auch positive Zeichen, wie die Agentur-Chef Nikolaus Windisch betont.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften hat demnach zuletzt leicht zugenommen. Noch im Januar hätten sich einerseits viele Menschen neu arbeitslos gemeldet, wenige Arbeitslose hätten eine Stelle gefunden. Im Februar dagegen meldeten sich 1210 Frauen und Männer weniger als im Januar arbeitslos, insgesamt 1409 Menschen. Gleichzeitig traten 277 Frauen und Männer mehr als im Januar eine neue Stelle an, insgesamt 1077. Parallel dazu wuchs auch die Zahl der neu zu besetzenden Arbeitsstellen. Im Februar waren dies 898 und damit 223 mehr als im Januar. Insgesamt befanden sich 3675 Angebote im Stellenpool der Agentur für Arbeit, was aber laut Windisch weiterhin deutlich unter dem hohen Niveau der Vorjahre liegt. Die meisten Stellen sind mit 825 im Bereich Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit vakant. Das produzierende Gewerbe suchte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für 784 Arbeitsstellen. Im Berufsbereich Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung wurde im Februar 2021 Personal für 580 Stellen nachgefragt. Wer speziell im Landkreis Erding nach einer neuen Stelle sucht, hat die Auswahl unter 731 Angeboten, im Februar waren 183 neue dazugekommen. Das klingt zunächst nicht schlecht, doch die Agentur für Arbeit listet auch auf, dass in den ersten beiden Monaten des Jahres zwar 313 neue Stellen gemeldet worden waren, dies sind aber 111 weniger als vor einem Jahr.

Im gesamten Agenturbezirk stützt die Kurzarbeit den Arbeitsmarkt weiterhin, wie Windisch schreibt. Von März 2020 bis Februar 2021 stellten etwa 7880 Betriebe für knapp 110 000 Mitarbeiter vorsorglich Anzeigen auf Kurzarbeitergeld. Tatsächlich wurde dann im März 2020 in 1918 Betrieben kurzgearbeitet. Der bisherige Höchststand bei der Kurzarbeit wurde im April mit 4063 Betrieben mit 47 300 Mitarbeitern erreicht. Die aktuellsten Zahlen zur Kurzarbeit stammen vom Oktober: 23 291 Menschen in 1812 Betrieben in den vier Landkreisen waren von Kurzarbeit betroffen. Im Landkreis Erding hatte dies im April 11872 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 876 Betrieben und im Oktober 7385 Menschen in 414 Betrieben betroffen.

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