Süddeutsche Zeitung

87 Kilometer Länge:Erdgasleitung Monaco fertiggestellt

Die Rohre führen auch im Landkreis Erding unterirdisch von Burghausen nach Finsing. Ihr Bau kostete rund 200 Millionen Euro

Die Bayernets GmbH hat die Bauarbeiten an der Erdgasfernleitung "Monaco" von Burghausen nach Finsing erfolgreich abgeschlossen. Sie ist bereits in Betrieb steht nun für den Transport von Erdgas zur Verfügung. Mit 100 Bar Druck soll in der Leitung künftig russisches Erdgas fließen und die Netzstabilität in Südbayern verbessern Die erdverlegte Pipeline führt auf einer Gesamtlänge von rund 87 Kilometern durch die Landkreise Altötting, Mühldorf am Inn und Erding. Der Fernleitungsnetzbetreiber Bayernets hat mit den Baumaßnahmen insgesamt rund 200 Millionen Euro in die bayerische Gasinfrastruktur investiert.

"Die Erdgasfernleitung Monaco ist als Bestandteil des Netzentwicklungsplans Gas von zentraler Bedeutung für die Versorgungssicherheit im süddeutschen Raum. Insgesamt leistet die Monaco-Leitung einen wichtigen Beitrag zur Deckung des steigenden Transport-Kapazitätsbedarfs an Erdgas in Deutschland und Europa durch Verbindung nationaler und internationaler Transportleitungen nach Westen und Osten", erklärt Matthias Jenn, Geschäftsführer der Bayernets GmbH. Zu den besonderen Baumaßnahmen zählten die Nassverlegung im Bereich der Flüsse Sempt und Schwillach im Landkreis Erding auf einer Länge von rund 1200 Meter. Auch in Zahlen kann die Erdgasleitung mit einigem aufwarten: Es wurde rund 5000 Rohre mit einer Länge von etwa 18 Meter und einem Gewicht von zwölf Tonnen (was in etwas dem Gewicht eines Linienbusses entspricht) verlegt. Die 5500 Schweißnähte ergeben nach Bayernets-Angaben eine Länge von 21 Kilometer. Beim Bau wurden zudem rund 1,3 Millionen Kubikmeter Erdreich bewegt, was der Ladung von 36 000 Güterwagen mit einer Zuglänge von 540 Kilometer entspreche.

Bayernets, aus der ehemaligen Bayerngas hervorgegangen, betreibt zum großen Teil das südbayerische Erdgasnetz mit vielen größeren und kleineren Pipelines und Verteilerstationen. Das Unternehmen transportiert das Gas vom Förderer zum Abnehmer und stellt dafür Gebühren in Rechnung. Die neue Monaco-Pipeline verbindet die Verteilerstation in Finsing mit den großen Gasspeichern hinter der deutsch-österreichischen Grenze. Dort wird im Sommer das Gas gespeichert, das zu fast 100 Prozent aus Russland kommt.

Im Trassenbereich erfolgen voraussichtlich bis einschließlich erstes Halbjahr 2019 noch Rekultivierungsarbeiten. Bei der Rekultivierung werde die uneingeschränkte landwirtschaftliche Nutzung der für die Baumaßnahme in Anspruch genommenen Flächen sichergestellt, so Bayernets. Außerdem erfolge die Wiederherstellung der Straßen und Wege in enger Abstimmung mit den zuständigen Gemeinden und Straßenbaulastträgern.

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Quelle:
SZ vom 20.12.2018 / wil
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