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268 Prozent in zehn Jahren:Drastischer Anstieg der Altersarmut

Die Altersarmut ist auf dem Vormarsch: Die Zahl der Menschen, die im Landkreis Erding neben ihrer Rente auf Grundsicherung angewiesen sind, ist in den vergangenen zehn Jahren um 268 Prozent gestiegen. 917 Bezieher von "Alters-Hartz-IV" zählte der Kreis zuletzt. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten mit. Die NGG Rosenheim-Oberbayern bezieht sich hierbei auf Angaben des Statistischen Landesamts. NGG-Geschäftsführer Georg Schneider nennt die Zahlen einen "Weckruf" und fordert einen Kurswechsel in der Rentenpolitik. Die Gewerkschaft plädiert für eine Stärkung der gesetzlichen Rentenversicherung. "Das Rentenniveau - also der Anteil der späteren Rente am Netto-Verdienst - muss unbedingt stabilisiert werden. Im Moment sind es 48 Prozent - langfristig müssen wir mindestens auf 50 Prozent kommen", sagt Gewerkschafter Schneider. "Wichtig ist aber auch die betriebliche Altersvorsorge als Unterstützung der gesetzlichen Rente. Sie kann ein Schutz gegen Altersarmut sein - gerade wenn sie fest im Tarifvertrag verankert ist", betonte Georg Schneider.

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SZ vom 23.12.2017 / SZ
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