210000 Quadratmeter:Pläne für neuen Stadtteil

Immobilienunternehmer erwirbt das Meindl-Areal

Der Immobilienunternehmer Robert Decker erwirbt das riesige Gelände der 2016 still gelegten Dachziegelfabrik Meindl in Dorfen. 210 000 Quadratmeter in bester Lage, das muss viele Millionen Euro gekostet haben. Ein Drittel der Flächen soll Gewerbegebiet bleiben, nah an der Auffahrt zur Isentalautobahn A 94, die Ende 2019 fertig gebaut sein wird. Zwei Drittel des Areals will der Immobilienunternehmer zu einem neuen Wohnquartier mit hunderten Wohnungen entwickeln. Zehn bis 15 Jahre werde das alles in allem dauern, sagt Decker. Der neue Stadtteil soll urban, lebendig, ökologisch, nachhaltig, energiesparend, innovativ, günstig und barrierefrei werden. Decker will ganze Wohnanlagen in Holz bauen. Mehrstöckige Gebäude, die aus vorgefertigten Modulen zusammengefügt werden. "Das ist die Zukunft", sagt er. Bei seinen Fertigbauwohnungen sollen nicht einzelne Wände zusammengebaut werden, sondern ganze Räume, die es "in jedem Ausbaugrad" geben soll, auch schon voll möbliert. Diese Module will Decker in Dorfen produzieren lassen, in einem Werk auf dem ehemaligen Meindl-Gelände. Den Prototypen einer knapp 30 Quadratmeter großen Ein-Raum-Wohnung gibt es schon.

Die Fabrikation der Wohnmodule wird ein Joint-Venture-Unternehmen mit der Firma Huber & Sohn aus Bachmehring bei Wasserburg übernehmen. Decker und Huber arbeiten schon länger zusammen. Die Module-Fabrikation in Dorfen soll noch in diesem Jahr starten. Das erste mehrstöckige Gebäude aus den bereits entwickelten Ein-Raum-Wohnungen wird dann in Straubing aufgebaut. In Dingolfing ist ein Boardinghaus in Planung, das ebenfalls aus Modulen zusammengebaut wird. Von den insgesamt 1300 Wohneineinheiten, die Decker in den kommenden fünf Jahren realisieren wird, werden die meisten aber noch in etwas konventionellerer Art errichtet: Zwar mit vielen Holzbauwänden, aber eben auch mit Zwischendecken und Zwischenwänden aus Beton.

Neben dem geplanten Module-Werk in Dorfen hat das Gewerbegebiet-Drittel des ehemaligen Meindl-Geländes noch reichlich Platz für weitere Betriebe. Decker möchte hier ein "Baukompetenzzentrum" einrichten, mit weiteren Firmen aus der Baubranche. "Mein persönliches Ziel", sagt Decker, sei es hier Betriebe mit insgesamt 300 Arbeitsplätzen anzusiedeln. Einige von den Arbeitnehmern könnten dann später mal ganz in der Nähe wohnen. Doch bis auf dem ehemaligen Fabrikgelände Wohnungen aus fertigen Modulen gestapelt werden, wird noch einige Zeit vergehen. Decker sagt, er wolle, dass für das Quartier ein Städteplaner-Wettbewerb ausgelobt wird.

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