Englschalking:Gefährliche Begegnungen

Englschalking: Viel Verkehr: An der Kreuzung der Savitsstraße mit der Stegmühlstraße ist die Situation oft unübersichtlich.

Viel Verkehr: An der Kreuzung der Savitsstraße mit der Stegmühlstraße ist die Situation oft unübersichtlich.

(Foto: Robert Haas)

An zwei Kreuzungen in der Nähe des Beerencafés kommen Radler und Fußgänger häufig in schwierige Situationen

Von Nicole Graner, Englschalking

Ein Pancake zum Frühstück, mit selbst gemachter Beerenmarmelade, das klingt nach einem guten Tagesbeginn. Oder am Nachmittag: Kuchen essen inmitten von Beerenfeldern. Im Beerencafé an der Savitsstraße kann man das. Bis September gibt es dort alles Erntefrische gleich auf den Teller, und selber ernten kann man auch. Das rustikale Budencafé ist ein beliebter Treffpunkt für Familien und Kuchenfreunde - und schon lange kein Geheimtipp mehr. Der Parkplatz ist meist voll, aus allen Richtungen kommen Fahrradfahrer - oft mit Lastenrädern, in denen die Kinder sich auf Süßes freuen.

Doch es ist nicht so leicht, zum Café zu gelangen. Vor allem nicht ganz ungefährlich. Eine Gefahrenstelle ist die Kreuzung Savitsstraße/Stegmühlstraße. Die Autofahrer kommen meist zu schnell, obwohl Tempo 50 angesagt ist, von der Freischützstraße angebraust, und wollen rechts in die Savitsstraße einbiegen oder geradeaus in Richtung Aschheim weiter. Wer also an der Stegmühlstraße steht und zum Café rüber will, muss genau aufpassen. Manchmal - besonders am Wochenende - sind auch viele mit dem Auto zum Wertstoffhof Englschalking unterwegs. Damit wird die Lage noch unübersichtlicher.

Dabei gibt es eine Stelle etwas weiter westlich, die fast noch gefährlicher ist - die Kreuzung Seidleinweg, Musenberg- und Stegmühlstraße. Von der Freischützstraße kommend gibt es auf der rechten Seite der Stegmühlstraße keinen Radweg. Radler nutzen einen Trampelpfad oder die Straße, um östlich der Bahnunterführung auf die linke Straßenseite zu wechseln - denn da ist ein Rad- und Fußgängerweg. Das machen sie oft mit viel Tempo, um noch vor den Autos, die nach Grünschaltung an der Freischützstraße in die Stegmühlstraße abbiegen, auf die andere Straßenseite zu wechseln. Allerdings kommen auch viele Radfahrer und Fußgänger auf dem Seidleinweg von Süden, aus der Richtung des S-Bahnhofs Englschalking. Auch sie überqueren östlich der Unterführung die Stegmühlstraße. Übrigens: Der Rad- und Fußgängerweg dort ist nicht gerade breit. Fußgänger hüpfen schon mal zur Seite, wenn ein Radfahrer schnell daherkommt oder ein Lastenfahrrad, das mehr Platz braucht. Zusätzliches Problem: Auch von Norden aus der Musenbergstraße kommen die Autos, viele Fahrer hatten zuvor über die Savitsstraße den Wertstoffhof Englschalking angesteuert und nehmen jetzt quasi den Hinterausgang.

Steht man länger an diesen beiden Kreuzungen, wundert man sich, dass nicht mehr passiert. Die Polizei bestätigt, dass es an der Kreuzung Savitsstraße/Stegmühlstraße immer wieder kracht. In der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses (BA) Bogenhausen forderten nun die Grünen generell Tempo 30 für die Savitsstraße sowie einen Radschutzstreifen in West- und Ostrichtung. "Hier muss etwas passieren, hier ist alles unübersichtlich, und es wird zu schnell gefahren", sagte Petra Cockrell (Grüne). Und auch Christiane Hacker (SPD), die diese Strecke täglich zweimal fährt, bestätigte das Problem: Vorfahrtsschild und Tempo 30 seien eine gute Idee. "An dieser Stelle muss das sein."

Jens Luther (CSU) bezweifelt allerdings, dass mit Tempo 30 die Situation zu lösen ist. Im BA habe man immer wieder auf diese Stelle hingewiesen, die Verwaltung habe eine Tempo 30-Zone abgelehnt. Unstrittig aber ist für das Gremium, dass Radfahrer und Fußgänger gefahrenfreier und sicherer dort unterwegs sein müssen - nicht nur auf dem Weg zum Beerencafé.

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