Englischer Garten:Reiter schreibt Söder einen Brief zur Tram - der ist nicht gerade freundlich

akku tram

So könnte die Akku-Tram durch den Englischen Garten aussehen.

(Foto: Simulation: SWM/MVG)
  • Münchens Oberbürgermeister Reiter verlangt eine Stellungnahme der Staatsregierung zur Tram durch den Englischen Garten.
  • Er hat einen offenen Brief an Finanzminister Söder formuliert.
  • Die Tram ist umstritten - Reiter gehört zu den Befürwortern, Söder zu den Gegnern.

Von Dominik Hutter

In einem offenen und nicht unbedingt freundlich formulierten Brief an Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) hat Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) eine Stellungnahme der Staatsregierung zur umstrittenen Trambahn durch den Englischen Garten angemahnt. Auf ein Schreiben vom Dezember vergangenen Jahres habe Söder bis heute nicht reagiert, und da das Rathaus die ablehnende Haltung des Ministers nur aus der Presse kenne, folge nun eben ein offener Brief, so der OB.

Reiter erinnert daran, bereits mehrmals einen gemeinsamen Ortstermin vorgeschlagen zu haben, um alle wichtigen Fragen besprechen zu können. Vergeblich. "Sofern Sie zu einem Treffen nicht bereit sein sollten, bitte ich um die schriftliche Darstellung Ihrer inhaltlichen Ablehnungsgründe, damit ich auf dieser Grundlage den Stadtrat informieren kann", schreibt der Oberbürgermeister. "Ich will der Bevölkerung erklären können, weshalb eine umweltfreundliche Tram auf einem Rasengleis und ohne Oberleitung im Englischen Garten nicht möglich sein soll, wo sie doch einen wichtigen Beitrag zum Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs darstellen würde."

Reiters Initiative geht auf einen Stadtratsbeschluss Ende Juni zurück, in dem die Politiker den OB aufforderten, die Gespräche mit dem Freistaat wieder aufzunehmen. Das Rathaus erhofft sich von der Tramstrecke eine Entlastung für das stark belastete Straßennetz zwischen Schwabing und Bogenhausen, das bald auch noch die Tunnelbaustelle im Englischen Garten verkraften muss.

Söder reagierte noch am Freitag: "Warum ruft er denn nicht einfach an? Ich spreche natürlich jederzeit gerne mit dem Oberbürgermeister." Die Gründe für das Nein des Freistaats seien seit Langem bekannt: Der Park dürfe nicht zerteilt werden, und durch die notwendigen technischen Einbauten wie Schienen, Signalanlagen und Warnschilder seien massive Eingriffe in den Englischen Garten zu erwarten. Zudem müsste wegen der dann außen verlaufenden Radwege die Straße verbreitert werden. Söder plant hingegen eine Verschmälerung.

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