Süddeutsche Zeitung

Ärger im Park:Konfliktmanager an der Eisbachwelle

Vom Einsatz der Kommunikationsexperten erwarten sich die Lokalpolitiker eine Beruhigung im Englischen Garten. Als Geste gegen den Alkoholkonsum und um die Zahl der leeren Getränkebehälter zu reduzieren, schlagen sie zudem einen Trinkwasserbrunnen vor.

Von Julian Raff

Es braucht nicht erst Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke, um die Feierlaune im und Anwohner-Gemüter um den Englischen Garten zum Überkochen zu bringen. Dabei tut sich die Stadt dort besonders schwer, Regeln für ein faires Miteinander zu setzen, da der Park der staatlichen Schlösser- und Seenverwaltung untersteht. Der örtlich zuständige Bezirksausschuss Altstadt-Lehel nimmt nun, nach einem runden Tisch mit allen Beteiligten, einen neuen Anlauf, um die Situation zu entspannen: Mit den Parkbesuchern ins Gespräch kommen sollen die Konfliktschlichter des Allparteilichen Konfliktmanagements (Akim), vor allem am südlichen Eingang bei der Eisbachwelle.

Den wenigsten Auswärtigen ist klar, dass jenseits der Prinzregentenstraße auch Wohngebiete liegen. Sanft zur Rücksichtnahme in Sachen Müll und Lärm ermahnen sollen außerdem viereinhalb Meter breite Banner an den Eingängen Eisbachwelle, Milchhäusl und Paradiesstraße. Ähnliche Hinweise sollen auch rund um den Feier-Hotspot Gerner Brücke am Nymphenburger Schlosskanal aufgehängt werden. Mit nur je einem öffentlichen WC beim Milchhäusl und am Chinesischen Turm bleibt der südliche Englische Garten unterversorgt, dort sollen weitere Mobiltoiletten wenigstens provisorische Abhilfe schaffen. Den entnervten Anwohnern aus dem Bereich Oettingen-/ Lerchenfeldstraße empfehlen die Lokalpolitiker schließlich, sich direkt ans Bayerische Finanzministerium zu wenden, dem die Schlösser- und Seenverwaltung untersteht, beziehungsweise per Petition direkt an den Landtag.

Eine weitere Idee brachte das Gremium zunächst ohne formellen Beschluss auf: Ein Trinkwasserbrunnen, etwa im Bereich des Monopteros, könnte Besucher zum alkoholfreien Genuss des Parks ermutigen und zugleich das Aufkommen an leeren Getränkebehältern reduzieren. Dies gilt auch für Pfandflaschen, die Besucher in der Annahme zurücklassen, sie würden schon von Flaschensammlern mitgenommen.

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