„Das ist der Witz vom Spiel – die Kommunikation. Wir wollen dabei lachen, und wir wollen reden“, erklärt Tom Werneck. Schach ist dementsprechend nicht unbedingt sein Lieblingsspiel. Er sieht das Spielen als Kommunikationsanlass, nicht als gegenseitiges, strategisches Überbieten. Gerade zu Weihnachten ist das Spielen ein schöner Anlass, um nebenbei ins Gespräch zu kommen. Hier eine kleine Auswahl aus den Empfehlungen des Bayrischen Spiele-Archivs.
„Camargue“ – sommerliche Auszeit
Dieses idyllische Legespiel minimiert den Konkurrenzdruck und ist somit ein friedlicher Zeitvertreib für einen gemütlichen Abend mit Freunden oder der Familie. Mit Plättchen aus Pappe, deren Gestaltung verschiedenen Landschaftstypen der gleichnamigen Region Südfrankreichs nachempfunden ist, ergänzen die Spieler in „Carmague“ nacheinander das Spielfeld und sammeln so ihre Punkte. Diese können sie mit Holzwürfeln auf einer praktischen Tabelle festhalten. Alles ist in einem charmanten, sommerlichen Design gestaltet – die perfekte Auszeit, wenn es draußen friert.
„Xok“ – für die kleine Runde
Viele komplexe Brettspiele haben eine Hürde: Man kann sie oft nicht mit weniger als drei Personen spielen. Bei „Xok“ ist das anders. Zwar weniger farbenfroh, aber dafür mit einem etwas strategischen Spielprinzip, sind auch hier Plättchen zum Legen involviert. Das Narrativ des Spiels: Man ist unter Wasser. Die Spieler müssen ihre „Fische“, ihre eigenen Plättchen also, zu einem Schwarm aus zehn Teilen verbinden. Als Gegenwehr kommen „Haie“ zum Einsatz, um die Pläne des Gegenübers zu sabotieren. Ein Durchlauf dauert nur 15 Minuten – es bleibt also genug Zeit, um nach einer Niederlage eine Revanche zu verlangen
„Arche Nova“ – mit Expertise
„Arche Nova“ erlebt laut Christian Fürst-Brunner, dem Stellvertretenden Leiter des Spiele-Archivs Haar, gerade eine Art Hype. Nach einem sehr komplexen Spielprinzip, dass Fürst-Brunner eher in der Kategorie für geübtere Brettspiele-Kenner verorten würde, ist das Ziel, einen Zoo zu erbauen. Nach Gehegen für die Tiere erarbeiten bis zu vier Spieler im Verlauf Artenschutzprojekte und organisieren Unterstützung von Spezialisten. Ausgaben für das Tierwohl und den Artenerhalt müssen mit Einnahmen des Zoos ausbalanciert werden. Der Autor und der Verlag haben sich, bis auf ein paar Ausnahmen, bei der Entwicklung des Spiels an die realen Vorgänge in der Zoobranche gehalten und somit das strategische Spiel durch einen Aufklärungsfaktor ergänzt. Anders als bei den vorangegangenen Empfehlungen sollte sich hier für eine Partie wohl eher der ganze Abend freigehalten werden, denn sie könnte schon mal mehr als zwei Stunden dauern.
„Topp die Torte“ – für die Jüngsten
Fürst-Brunner empfiehlt dieses Kinderspiel vor allem, weil er dem Autor Wolfgang Warsch, der schon einige gute Spiele auf den Markt gebracht hat, vertraut. Hier müssen alle Mitspieler aus bunten Plättchen ihre eigene Torte bauen. Nach sieben Runden können die Punkte zusammengezählt und der Sieger bestimmt werden. Familienfreundlich erscheint das Spiel nicht nur durch das leicht zu durchschauende Regelwerk, sondern auch durch die bunte Farbwelt, in der sich die Spielfiguren und -tafeln harmonisch zusammenfügen. „Topp die Torte“ ist für jeden etwas, der oder die Spaß am taktischen Spielen hat und über sechs Jahre als ist.
„Dimension Fünf-Sieben“– Abenteuer in der Schule
„Exit-Games spielen die Leute mittlerweile auch sehr viel“, berichtet Fürst-Brunner. Damit meint er Rätselspiele, bei denen die Mitspieler gemeinsam an der Lösung tüfteln und Puzzles lösen müssen, um die richtige nächste Karte zu ziehen und so im Spiel voranzukommen. „Adventure Games Family – Dimension Fünf-Sieben“ habe Fürst-Brunners neunjähriger Sohn auch schon allein durchgespielt, das funktioniere bei dieser Version nämlich genauso gut wie in einer Gruppe von bis zu vier Personen. Mitspieler schlüpfen in unterschiedliche Charaktere, die gemeinsam eine fiktive Schule erforschen, die von seltsamen Wetterphänomenen und verschwindenden Radiergummis heimgesucht wird. Die Geschichte gliedert sich in mehrere Kapitel, die jeweils ungefähr 45 Minuten dauern, perfekt also, um eine Rätselsitzung nach ein paar Runden zu vertagen, falls man ungeduldig werden sollte.