Süddeutsche Zeitung

Elisabethmarkt:Sanierung mit Charme

Bezirksausschuss unterstützt Pläne für Elisabethmarkt

Die Proteste gegen die geplante Neustrukturierung des Elisabethmarktes waren vermutlich vergebens. Am Mittwochabend hat sich der zuständige Bezirksausschuss Schwabing-West den Plänen der Stadt angeschlossen, die nötige Sanierung auf der Grundlage der vorliegenden Machbarkeitsstudie vorzunehmen - dabei soll der "markttypische Charakter und Charme" nicht verloren gehen. Letzteres zweifelt die Bürgerinitiative Pro-Elisabethmarkt seit dem Bekanntwerden des Erneuerungskonzepts massiv an. Die Gegner einer weitergehenden Modernisierung, die eine behutsame Sanierung der Marktstände nur im Bestand verlangen, hatten zur Unterstützung einer entsprechenden Petition 23 000 Unterschriften gesammelt.

Ihre Stellungnahme fassten die Schwabinger Stadtteilvertreter einstimmig in einer gerade einmal 30-minütigen Sondersitzung, wenige Tage nach einer mehr als vierstündigen, emotional verlaufenen Informationsveranstaltung. Wortmeldungen von Bürgern ließ der Bezirksausschuss-Vorsitzende Walther Klein (SPD) dabei nicht zu, weshalb er sich von Zuhörern "Arroganz" und "Ignoranz" vorwerfen lassen musste. "Wir haben heute keine Bürgersprechstunde", erklärte Klein. Für Debatten habe es die Informationsveranstaltung im Gisela-Gymnasium gegeben, das Votum am Mittwochabend sei ausschließlich Sache des Stadtteilgremiums.

Notwendige Sanierungsmaßnahmen sind laut einem TÜV-Gutachten Modernisierungen bei Hygiene-, Waren-, Arbeits- und Brandschutz. Derzeit fehlt es am Elisabethmarkt an Lagerflächen, an Kühlmöglichkeiten, an Sanitäranlagen. Die Entscheidung über die Marktsanierung trifft der Stadtrat, die betreffende Sitzung des Kommunalausschusses ist für den 23. März angesetzt.

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Quelle:
SZ vom 17.03.2017 / eda
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