Eintrittspreise:Kultur muss nicht viel kosten

Theater, Konzerte, Kino: Kultur ist schön, aber oft auch teuer. Mit diesen Tipps können nicht nur Studenten Geld sparen.

Von Ana Maria Michel

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Museen

Alte Pinakothek in München, 2016

Quelle: Robert Haas

Für einen Euro ins Museum: So viel - oder besser wenig - kostet der Eintritt an Sonntagen in vielen Museen. Zum Beispiel für die Pinakotheken, das Museum Brandhorst, das Ägyptische Museum oder die Antikensammlungen am Königsplatz. Nur wenn man neben der regulären Sammlung auch Sonderausstellungen sehen möchte, kann es teurer werden.

Es gibt Ausstellungen, in die kommt man sogar noch günstiger: Für das Feuerwehrmuseum in der Nähe des Sendlinger Tors zahlt man zum Beispiel gar keinen Eintritt. Am ersten Freitag des Monats kommt man abends von 18 und 22 Uhr kostenlos in die Ausstellungen der Villa Stuck, "Friday Late" heißt die Veranstaltung. An jedem ersten Donnerstag des Monats ist der Eintritt zwischen 18 und 22 Uhr im Haus der Kunst frei. Auch wer unter 18 Jahre alt ist, kann kostenlos in viele Museen wie etwa das Münchner Stadtmuseum.

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Galerien

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Quelle: Stephan Rumpf

Gegenwartskunst für wenig Geld gibt es in vielen Münchner Galerien zu sehen. Der Eintritt ist meistens nicht teuer oder sogar kostenlos. Für die wechselnden Ausstellungen in der Galerie der Künstler in der Maximilianstraße zahlt man etwa drei Euro, ermäßigt 1,50 Euro. Dort werden vor allem Werke junger Künstler aus München und Bayern ausgestellt. In der städtischen Galerie Lothringer 13 in Haidhausen ist der Eintritt frei. In der früheren Fabrikhalle gibt es wechselnde Gruppenausstellungen zu gesellschaftlichen Themen zu sehen. Im Farbenladen, der zum Feierwerk gehört, werden vor allem Arbeiten von jungen Künstlern gezeigt. Der Eintritt ist auch hier frei.

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NS-Dokuzentrum

Vorbesichtigung NS-Dokuzentrum

Quelle: dpa

Wer sich über die Geschichte Münchens in der Zeit des Nationalsozialismus informieren will, muss dafür nicht viel zahlen. Fünf Euro kostet der Eintritt für das NS-Dokuzentrum am Max-Mannheimer-Platz nahe dem Königsplatz. Studenten, Auszubildende oder Rentner zahlen nur die Hälfte. Für Jugendliche unter 18 Jahren sowie Schüler- und Studentengruppen ist der Eintritt frei. Kostenlos sind im NS-Dokuzentrum auch die Mediaguides und das Lernforum im Untergeschoss.

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Theater

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Quelle: Stephan Rumpf

Ein Theaterabend kann schon mal ganz schön teuer werden. Für Studierende haben die Münchner Theater jedoch günstige Angebote, im Residenztheater etwa kosten die Karten acht Euro. Allerdings ist das Kontingent für die ermäßigten Tickets begrenzt. Über den WhatsApp-Ticket-Ticker können sich Studierende über den aktuellen Kartenstand informieren. Im Volkstheater gibt es neben günstigen Studentenkarten auch das Abo "Jung ganz vorne" für Schüler, Studenten und Azubis bis 27 Jahren. Damit kann man sich für 15 Euro drei Vorstellungen aussuchen. Eine Theaterflat haben die Kammerspiele zu bieten: Für 80 Euro können Studierende, Schüler und Azubis bis 30 Jahre eine ganze Spielzeit lang so oft ins Theater gehen, wie sie wollen. Für alle gilt dagegen das Probeabo: Dabei sind für 77 Euro vier ausgewählte Stücke an den Kammerspielen zu sehen.

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Oper

Neue Beleuchtung für Bayerische Staatsoper in München, 2017

Quelle: Alessandra Schellnegger

Wenn man bereit ist, auf Komfort zu verzichten, kann man auch günstig in die Oper: Schon ab neun Euro bekommt man in der Bayerischen Staatsoper Tickets für Stehplätze, Studierende zahlen sogar nur die Hälfte. Besondere Plätze gibt es auch für Menschen, denen die Musik wichtiger ist, als das, was auf der Bühne passiert: Von den günstigen Hörer- und Partiturplätzen aus sieht man zwar nichts, kann aber mithören. An der Abendkasse können Studenten am Tag der Aufführung nach Restkarten fragen. Die gibt es dann für zehn Euro - inklusive Sitzplatz. Zehn Euro kosten die Tickets auch für Veranstaltungen, die im "Programm Junges Publikum" der Staatsoper laufen. Das Angebot richtet sich ebenfalls an Studierende sowie an Schüler, Azubis und Freiwilligendienstleistende unter 30 Jahren. Für Schulklassen und Studentengruppen bietet die Oper öffentliche Generalproben an. Die Karten kosten drei Euro pro Person.

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Kinos

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Quelle: Robert Haas

In Zeiten von Netflix ist der Gang ins Kino zu etwas Besonderem geworden. Viele Münchner Kinos haben spezielle Kinotage, an denen man günstig Karten bekommt. Im Theatiner Kino kosten die Tickets zum Beispiel montags und dienstags nur sieben Euro. Dienstags sind die Karten auch im Rio Filmpalast am Rosenheimer Platz günstiger, sie kosten dann 6,50 statt 9,50 Euro. In den City Kinos ist Montag und Dienstag Kinotag. Dann gibt es Karten für acht Euro. Eine weitere günstige Möglichkeit ist, sich bei Sneak Previews einfach Überraschungsfilme anzuschauen, bei denen vorher weder Titel noch Inhalt bekannt sind. Im Monopol Kino zum Beispiel gibt es die Sneak Preview immer sonntags für sieben Euro, hier laufen Filme im Original mit Untertiteln. Besondere Filme zeigt für wenig Geld das Filmmuseum. Vier Euro kosten die Tickets für die Vorstellungen in dem Kino, in dem etwa Stummfilmklassiker oder verschiedene Retrospektiven zu sehen sind.

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Konzerte

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Quelle: Robert Haas

Wer Konzerte erleben, aber nicht viel Geld ausgeben will, kann sich das Programm der Glockenbachwerkstatt anschauen. An vielen Abenden zahlt man weniger als zehn Euro, bei manchen Veranstaltungen ist der Eintritt frei. Nicht teuer sind zum Beispiel auch Konzerte im Import Export an der Dachauer Straße. Die meisten kosten weniger als 15 Euro, für die monatliche Singer-Songwriter-Session zahlt man nur fünf Euro. Auch beim Bahnwärter Thiel auf dem Viehhofgelände muss man für Konzerte nicht viel zahlen. Mittwochs finden dort die Südbahnhofkonzerte statt, eine gute Möglichkeit, um neue Musik kennenzulernen. Der Eintritt ist frei, eine Spende aber erwünscht.

Die ganz großen Stars sieht man in diesen kleineren Locations eher nicht, und schon gar nicht kostenlos. Um Größen wie Rammstein oder Bon Jovi im Olympiastadion zu erleben, geben Fans schon mal mehr als 100 Euro aus. Wem es mehr ums Hören und die Stimmung geht, als darum, die Musiker zu sehen, für den gibt es eine günstige Alternative. Vom Olympiaberg aus kann man die Konzerte gratis mithören. Für den entspannten Konzertabend braucht man nur eine Picknickdecke und vielleicht ein paar Snacks und Getränke.

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Klassische Musik

Philharmonie im Gasteig in München, 2015

Quelle: Florian Peljak

Günstig klassische Musik hören: Das geht bei den öffentlichen Generalproben der Münchner Philharmoniker. Die Karten kosten 10,40 Euro. Für Schüler, Studenten unter 28 Jahren oder Arbeitslose ist der Eintritt frei. Sechs Mal pro Saison hat man die Möglichkeit, sich eine Generalprobe anzuhören. Diese finden meistens am Vormittag statt. Ein Blick lohnt sich auch auf das Veranstaltungsprogramm der Hochschule für Musik und Theater, die Musikstudenten veranstalten mit ihren Klassen kostenlose Konzerte im Gasteig.

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Sternwarte

Planetarium Deutsches Museum

Quelle: Lukas Barth

Was war gleich nochmal der Große Bär? Der Verein Beobachtergruppe Sternwarte Deutsches Museum erklärt dienstags und freitags den Sternenhimmel bei Nacht. Von Oktober bis März finden die Abendführungen um 20 Uhr statt. In den Monaten April, Mai, August und September beginnen sie um 21 Uhr. Voraussetzung ist ein klarer Himmel, dann können die Besucher durch die Teleskope etwas sehen. Der Eintritt ist frei - und damit eine günstige Alternative zum regulären Besuch des Planetariums. Der kostet mit dem Ticket für das Deutsche Museum 15 Euro für Erwachsene und sieben Euro für Schüler, Azubis und Studenten.

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BMW-Welt

BMW-Welt

Quelle: Florian Peljak

In der sogenannten "Galerie der Fahrfreude" werden Autofans glücklich. Von der Luxuslimousine über die Kompaktklasse bis zum Cabrio: In der BMW Welt beim Olympiapark kann man sich verschiedene Modelle anschauen. Dazu gibt es Informationen zur Technologie der Fahrzeuge. Die Ausstellung in der BMW Welt ist kostenlos, nur wer noch mehr Autos sehen möchte, muss zahlen. Der Eintritt für das BMW Museum kostet regulär zehn und ermäßigt sieben Euro.

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Stadtrundfahrt mit der Tram 19

Schmuckbild - Laim

Quelle: Veronica Laber

Eine Stadtrundfahrt muss nicht teuer sein. Mit der Tram 19 kann man München zum Preis eines MVV-Tickets kennenlernen. Die Fahrt startet in Pasing, ab dem Hauptbahnhof wird sie richtig interessant. Stachus, Lenbachplatz, Promenadeplatz: Das sind die Orte, die man auf der Fahrt mit der Nummer 19 bequem besichtigen kann. Vom Nationaltheater aus fährt die Tram dann die Maximilianstraße entlang, am Maximilianeum vorbei und weiter Richtung Max-Weber-Platz. Wer sitzen bleiben will, fährt bis nach Berg am Laim durch. Mit einer Tageskarte kann man auf der Fahrt zwischendurch aussteigen und die Stadt zu Fuß weiter erkunden.

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Literatur

Stadtbibliothek im Gasteig in München, 2017

Quelle: Robert Haas

Bücherwürmer können in den Münchner Stadtbibliotheken schmökern - und brauchen dafür nichts zu bezahlen. Nur um die Bücher mit nach Hause zu nehmen, benötigt man einen Ausweis, der 20 Euro pro Jahr kostet. Azubis, Rentner oder Arbeitslose zahlen die Hälfte. Wer unter 18 Jahre alt ist, zahlt nichts. Den Ausweis bekommt jeder, der in der Region München wohnt, arbeitet, eine Ausbildung macht oder studiert. Neben der Stadtbibliothek am Gasteig gibt es mehr als 20 Stadtteilbibliotheken. Noch mehr Bücher bekommt man zum Beispiel in der Bayerischen Staatsbibliothek, der Benutzerausweis ist kostenlos.

Eine weitere Möglichkeit, um an Literatur zu kommen, ohne Geld auszugeben, sind offene Bücherschränke. Vor dem Nordbad, vor dem Pasinger Rathaus, in der Dreimühlenstraße oder am Partnachplatz findet man solche Schränke. Wer möchte, kann sich ein Buch rausnehmen - und wer im eigenen Bücherschrank daheim keinen Platz mehr hat, kann seine Bücher hier anderen zur Verfügung stellen.

Literatur für wenig Geld live erleben, das geht bei verschiedenen Poetry Slams. Der Eintritt für den Poetry Slam im Substanz kostet zum Beispiel sieben Euro, im Stragula im Westend zahlt man fünf Euro.

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Ausstellungen im Literaturhaus

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Quelle: Catherina Hess

Im Literaturhaus am Salvatorplatz kann man sich für wenig Geld wechselnde Ausstellungen anschauen. Der Eintritt kostet sechs, ermäßigt vier Euro. Aktuell läuft eine Ausstellung zum Illustrator und Autor Christoph Niemann. In der Vergangenheit konnte man sich im Literaturhaus schon mit Leben und Werk von Schriftstellern wie Oskar Maria Graf, Erich Kästner oder Wolfgang Herrndorf befassen.

Übrigens müssen auch Fans des Komikers und Autors Karl Valentin nicht viel zahlen. Für 2,99 Euro kann man im Valentin Karlstadt Musäum im Turm des Isartors unter anderem den Nagel besichtigen, an den Karl Valentin seinen Schreinerberuf gehängt hat. Kinder, Schüler und Studenten zahlen nur 1,99 Euro.

Und noch ein Tipp: Hinweise auf kostenfreie Kulturveranstaltungen findet man auch im Kalender "Eintritt. Frei" des Vereins "KulturRaum München".

© SZ.de/ebri
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