Einsamkeit ist die Pandemie des 21. Jahrhunderts, haben Experten der Weltgesundheitsorganisation festgestellt. Sie kann krank machen und fördert radikale politische Einstellungen. Doch wir müssen dieser Entwicklung nicht ohnmächtig zuschauen, sagt Ronja von Wurmb-Seibel, 38. Die Autorin hat sich für ihr neues Sachbuch „Zusammen“ durch eine große Zahl wissenschaftlicher Studien und Fachliteratur gearbeitet. „In soziale Bindungen zu investieren ist das Beste, was wir für unsere Gesundheit tun können“, fasst sie ihre Recherchen zusammen, „und es fördert auch noch die Demokratie.“ Nach ihrem Erfolgsbuch zum bewussten Nachrichtenkonsum („Wie wir die Welt sehen“) trifft sie auch diesmal den Nerv der Zeit. Wurmb-Seibel hat zwei Jahre lang als Korrespondentin in Afghanistan gelebt (daraus entstand das Buch „Ausgerechnet Kabul“) und zog vor einiger Zeit mit ihrem Partner und dem kleinen Sohn von Hamburg in ein Dorf im Westen von München. Sie erzählt, wie sie selbst über ihren Schatten springt und auf andere Menschen zugeht. Wie sie sich zu Zwiegesprächen mit ihrem Mann verabredet. Und warum soziale Kontakte das Immunsystem stärken.
Phänomen Einsamkeit:„Einsamkeit ist ein Signalgefühl, wie Hunger“
Lesezeit: 6 Min.
Ronja von Wurmb-Seibel trifft mit ihrem Buch „Zusammen“ einen Nerv. Sie erklärt, warum einsame Menschen zu rechtsradikalen Haltungen neigen, wie soziale Kontakte das Immunsystem stärken und hat einen Tipp für Freundschaften.
Interview von Martina Scherf
Migranten in der Medizin:„Das Gefühl, als Mensch gesehen zu werden, mobilisiert ungeahnte Kräfte“
Im Gesundheitswesen werden ausländische Fachkräfte händeringend gesucht, und sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Medizin. Doch wenn sie da sind, haben sie es schwer. Bundesverdienstkreuz-Träger Fuat Oduncu kämpft selbst als Chefarzt noch gegen Vorurteile.
Lesen Sie mehr zum Thema