Sie warten nicht einmal mehr, bis es dunkel wird, sondern schlagen völlig dreist am helllichten Tag zu: In den vergangenen sechs Wochen haben diverse Einbrecherbanden München heimgesucht. Egal ob Wohnungen oder Häuser, ob Stadtrand oder mitten in der City: Die Täter sind überall, in zwei Dritteln der Fälle während des Tages. Die Polizei hat nun alle Kräfte mobilisiert, um den Langfingern das Handwerk zu legen.
256 Einbrüche im Zeitraum zwischen 1. Oktober und 20. November. Diese Bilanz zieht Polizei-Vizepräsident Robert Kopp und fügt hinzu: "Das ist mir eindeutig zu viel." Im vergangenen Jahr verzeichnete die Polizei im Vergleichszeitraum 200 derartige Delikte. Dass die Zahl der Einbrüche im Herbst nach oben schnellt, ist nichts Neues.
Sogenannte Dämmerungswohnungseinbrecher nutzen die frühe Dunkelheit, liegen auf der Lauer und spionieren aus, ob im Haus das Licht angeht. Wenn nicht, wähnen sie sich in Sicherheit. In diesem Jahr allerdings, sagt Kopp, machen der Polizei auch noch Tageseinbrüche zu schaffen. Es seien verschiedene Tätergruppen, die in der Stadt und teils im Landkreis aktiv seien, und "nicht alle sind Profis".
Von Hunde- über Reiterstaffel und diverse Polizeieinheiten hat die Polizei nun alles mobilisiert, um gezielt nach Einbrechern zu fahnden. "Die meisten Festnahmen allerdings haben wir durch Mitteilungen aus der Bevölkerung", erklärt Kopp. Deshalb hofft die Polizei auf Mithilfe von aufmerksamen Münchnern. Bei verdächtigen Fremden, merkwürdigen Geräuschen oder auffälligen Fahrzeugen empfiehlt der Vize-Präsident, sofort die Nummer 110 zu wählen.