Bald 30 Jahre ist es jetzt her, dass der amerikanische Gitarrist Ry Cooder zusammen mit dem kubanischen Sänger und Produzenten Juan de Marcos González die nach Fidel Castros Revolution fast vergessenen alten Meister der kubanischen Musik der Vierziger- und Fünfzigerjahre von Omara Portuondo bis Ruben Gonzales und Ibrahim Ferrer reaktivierte und in Havanna im Studio versammelte. „Buena Vista Social Club“ hieß das daraus entstandene Album, das – unterstützt von Wim Wenders kurz danach entstandenem gleichnamigen Dokumentarfilm – bis heute das Meistverkaufte im Genre Weltmusik ist, zur Marke wurde und den Beteiligten eine späte Weltkarriere bescherte.
Auch wenn die letzten der großen Alten schon lange tot sind, die losgetretene Kuba-Welle des Son und des Bolero ist vielleicht schwächer geworden, aber nach wie vor nicht verebbt. Einfach, weil die Musik so großartig und zeitlos ist. Inzwischen ist die Enkel-Generation am Zug: Ernesto, Leonardo und Alejandro Repilado wurden von ihrem Großvater, dem Buena-Vista-Gitarristen Compay Segundo (der eben eigentlich Máximo Francisco Repilado hieß) sogar offiziell zu seinen Nachfolgern bestimmt. Mit ihrer Truppe Ecos De Siboney spinnen sie seit ebenfalls schon bald 20 Jahren seine Hits wie „Chan Chan“ oder „Las Flores de la Vida“ authentisch und mit eigenen Kompositionen weiter. Am Sonntag, 4. August, ist die vielfach preisgekrönte Gruppe mit ihrer Verbeugung vor dem traditionellen Son nun bei den Brunnenhof-Konzerten in der Münchner Residenz zu Gast.
Und nur vier Tage später, am 8. August gibt es im Ampere Nachschlag: Alexander Abreu, der herausragende kubanische Trompeter aus der Generation der um die 50-Jährigen, außerdem Sänger und Songwriter, Jazz-Professor in Kopenhagen und als Schauspieler im Film „7 Days in Havana“ zu sehen, kommt mit seiner 2008 gegründeten Band Havana D’Primera. Hier hat er Musiker der besten Timba-Bands – unter diesem Namen wird in Kuba Rumba und Salsa subsumiert – rekrutiert, vor allem aus den Ensembles des großen Issac Delgado. Die fünfzehnköpfige Formation ist mittlerweile zweifellos das bedeutendste Salsa-Orchester Kubas. Und Abreu als Komponist und Arrangeur für viele der Top-Hits der vergangenen Jahre in seiner Heimat verantwortlich. Seine durchdringende Trompete und seine unverwechselbare Stimme prägen den melodischen, druckvollen und unmissverständlich zum Tanzen auffordernden Sound der Band.
Kubanische Nacht: Ecos de Siboney, Sonntag, 4. August, 20 Uhr, Brunnenhof der Residenz, Briennerstraße 1; Alexander Abreu y Havana D’Primera, Donnerstag, 8. August, 21 Uhr, Ampere, Zellstraße 4